Versorgungseinrichtung BVV erhöht Ergebnis deutlich
Versorgungseinrichtung BVV erhöht Ergebnis
Verwaltetes Kapital steigt auf mehr als 34 Mrd. Euro
Ein deutlich erhöhter Jahresüberschuss im vergangenen Jahr hat es der Versorgungseinrichtung des privaten Bankgewerbes BVV erlaubt, die Rückstellungen sowie Rücklagen kräftig zu dotieren und Direktgutschriften auszuschütten. Bei geringeren Beitragseinnahmen von 688 (im Vorjahr 712) Mill. Euro stieg der Jahresüberschuss von 10 Mill. Euro auf 124 Mill. Euro, teilte das Unternehmen nach der Mitgliederversammlung von BVV Versicherungsverein sowie BVV Versorgungskasse in Berlin mit.
Nettoverzinsung 2,9 Prozent
Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen habe – auch bei weiterhin großer Herausforderung an den Kapitalmärkten – 2,9% erreicht. Das verwaltete Kapital überschritt zum Jahresende 34 Mrd. Euro. „Verbunden mit den bedeutsamen und langfristigen Weichenstellungen, die wir im Unternehmen zurzeit vornehmen, blicken wir in Anbetracht der Zahlen sehr optimistisch Richtung Zukunft“, sagte Vorstandsmitglied Frank Egermann.
Vom Jahresüberschuss stellte der BVV den Angaben zufolge rund 33 Mill. Euro in die Verlustrücklage ein, rund 1 Mill. Euro wurde als Direktgutschriften ausgeschüttet. 90 Mill. Euro flossen in die Rückstellung für Beitragsrückerstattung. Mit einer Eigenkapitalquote von 7,3% liege der BVV wiederholt deutlich über der aufsichtsrechtlichen Mindestkapitalausstattung von 4,5%, wurde betont. Der BVV hatte zum Jahresende 759 Mitgliedsunternehmen. Gezahlt wurden 101.342 Altersrenten, 12.245 Invalidenrenten sowie 22.958 Hinterbliebenenrenten.
Erste Erfahrungen hat die Versorgungseinrichtung mit der BVV Pension Management GmbH gemacht. Das Unternehmen hatte im September 2023 seine Geschäftstätigkeit gestartet und übernimmt seitdem sämtliche Verwaltungsaufgaben für die drei BVV-Durchführungswege: Pensionskasse, Unterstützungskasse und Pensionsfonds. Das Vermögen blieb in den drei Versorgungsträgern. Alle Mitarbeiter des BVV Versicherungsvereins wechselten im vergangenen Herbst auf die neue Gesellschaft. Versorgungsberechtigte und Mitgliedsunternehmen sollen so besser betreut werden können. Mit der Gründung der neuen Gesellschaft sei die „organisatorische Neuausrichtung“ abgeschlossen, erklärte Vorstandsmitglied Helmut Aden. Das Dienstleistungsangebot könne als „Full-Service-Ansatz“ in der betrieblichen Altersvorsorge weiterentwickelt werden.
Laut Geschäftsbericht kann die BVV Pension Management damit die nächsten Schritte in Richtung eines „zentralen Verwaltungsdienstleisters“ für betriebliche Altersversorgung von Banken und Finanzdienstleistern gehen. Es sei möglich, Mitgliedsunternehmen – auch potenziellen – das gesamte Produkt- und Dienstleistungsspektrum anzubieten, hieß es. Das Unternehmen könne dann Anfragen bedienen, die bereits heute bestünden, aber aus einer Pensionskassenstruktur nicht erbracht werden dürften.
Erster Kunde für die BVV-Maxrente
Als „Meilenstein in der Geschichte des BVV“ bezeichnete Vorstandsmitglied Marco Herrmann die neue BVV-Maxrente – ein Altersvorsorgeprodukt auf Basis der reinen Beitragszusage. Dazu gibt es einen ersten Kunden: Zum 1.1.2025 werde das Sozialpartnermodell bei der Deutsche-Bank-Konzerntochter Postbank eingeführt.
Die Tarifvertragsparteien des privaten Bankgewerbes – für die Arbeitgeber die AGV Banken, für die Arbeitnehmer Verdi und DBV – hatten den BVV-Pensionsfonds als Versorgungsträger für die Umsetzung der reinen Beitragszusage im Bankgewerbe gewählt. Interesse gebe es bei ersten namhaften Unternehmen an dem Produkt. Aktuell werde die gesamte IT-Landschaft modernisiert, um skalierbare Lösungen anzubieten, so Herrmann. Die reine Beitragszusage wurde mit dem Betriebsrentenstärkungsgesetz möglich.
Zwei neue Aufsichtsratsmitglieder
Neu in den Aufsichtsrat wurden Sabine Mlnarsky, Vorstandsmitglied der Commerzbank, und Volker Steuer, Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Bank Luxembourg und Personalleiter der Deutsche Bank AG, gewählt. Sie folgen auf Jörg Oliveri del Castillo-Schulz, Vorstandsmitglied der Commerzbank, und Fabrizio Campelli, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank. Beide hatten ihre Aufsichtsratsposten zum 27. Juni 2024 niedergelegt.