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Vienna Insurance Group verdient in Ukraine gut

Die größte österreichische Versicherungsgruppe Vienna Insurance Group musste zwar russische Anleihen weiter abschreiben, hat aber trotzdem im ersten Halbjahr mehr verdient.

Vienna Insurance Group verdient in Ukraine gut

Reuters Wien – Österreichs größter Versicherer Vienna Insurance Group (VIG) hat im Zusammenhang mit seinem Russland-Engagement weiter vorgesorgt. Mehr als drei Viertel des rund 165 Mill. Euro schweren Exposures an russischen Staats- und Un­ternehmensanleihen seien nun abgesichert, teilte der in 30 Ländern Mittel- und Osteuropas tätige Versicherer gestern mit. Für das erste Halbjahr bezifferte der Konzern die Vorsorgen auf 126 Mill. Euro.

Im ersten Halbjahr legte das Beitragsvolumen um 12% auf 6,4 Mrd. Euro zu. Der Gewinn vor Steuern erhöhte sich um 10% auf 277 Mill. Euro, das Nettoergebnis um 9% auf 202 Mill. Euro. Das Finanzergebnis sei jedoch vorsorgebedingt um 10% auf 316 Mill. Euro gesunken. Die Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich auf 94,2 (95,2)%.

In der Ukraine hat sich das Ergebnis vor Steuern auf 7,0 (3,1) Mill. Euro mehr als verdoppelt. Die Beiträge seien um 23% auf 59 Mill. Euro gestiegen, weil mehr „Grüne Karten“ abgeschlossen wurden, sagte ein Unternehmenssprecher. Das ist ein international anerkannter Nachweis, dass ein Auto ordnungsgemäß versichert ist. VIG führt dies auf die Flucht der Ukrainer in Nachbarländer zurück. Insgesamt sei der Konzern in der Ukraine mit drei vor allem im Westen des Landes tätigen Gesellschaften vertreten. Der Geschäftsbetrieb sei daher kaum beeinträchtigt gewesen. Gemessen am Beitragsvolumen sei VIG der drittgrößte Versicherer in dem Land. 2021 lag es bei rund 100 Mill. Euro. Die Vermögenswerte in der Ukraine bezifferte VIG mit rund 177 Mill. Euro. Bei einem Vollausfall der ukrainischen Aktivitäten würde das Ergebnis vor Steuern u.a. mit dem um Währungseffekte bereinigten Nettovermögen – Ende Juni auf rund 59 Mill. Euro – belastet werden.

Einen Ausblick wagte Vorstandschefin Elisabeth Stadler nicht. Der Konzern strebt für das laufende Geschäftsjahr eine positive operative Performance an. An der Dividendenpolitik, die eine Ausschüttung zwischen 30 und 50% des Nettogewinnes vorsieht, hält der Konzern fest.