Die Zürcher Vermögensverwaltungs- und Investmentbank Vontobel übernimmt die restlichen 40% an ihrer britischen Tochtergesellschaft Twentyfour. Die Gesellschaft verwaltet mit ihren 75 Angestellten festverzinsliche An-lagen für institutionelle Investoren. Das verwaltete Vermögen beträgt laut Angaben der Bank 24,2 Mrd. sfr. 2015, als sich Vontobel mit 60% an Twentyfour beteiligt hatte, belief sich deren verwaltetes Vermögen auf 6,4 Mrd. sfr. Die britischen Bondspezialisten sind ein zentrales Element innerhalb der „Fixed Income Boutique“, mit der sich Vontobel im Assetmanagement zu profilieren versucht.

2015 hatte sich der New Yorker Star-Fondsmanager Rajiv Jain nach vielen erfolgreichen Jahren im Dienst von Vontobel verabschiedet. Jain erarbeitete sich seinen guten Ruf mit Aktienanlagen in Schwellenländern. Nach seinem Abgang gingen der von ihm geleiteten „Quality Growth Boutique“ Kundengelder in zweistelliger Milliardenhöhe verloren.

Die vielen Freiheiten, die Jain für seine erfolgreiche Arbeit gefordert und auch erhalten hatte, sollen nun auch den Akteuren von Twentyfour gewährt werden. Deren CEO Mark Holman wird in einer Medienmitteilung mit der Aussage zitiert, seine Firma habe ihre unternehmerische Freiheit und den Geist einer Boutique bewahren können, was nun auch ein zentraler Aspekt für die Einwilligung in die Vollübernahme gewesen sei.

Berichtigung: In einer früheren Version dieses Textes hieß es, die Übernahme der restlichen Twentyfour-Anteile erfolge 2023. Das ist nicht korrekt. Vielmehr erfolgt die Übernahme per sofort. Zudem haben wir in der ursprünglichen Fassung insinuiert, der Einstieg bei Twentyfour 2015 sei durch den seinerzeitigen Abgang des Aktienmanagers Rajiv Jain motiviert gewesen. Die Bank Vontobel betont, das dies nicht der Fall sei. Jain habe die Bank nach der Mehrheitsübernahme von Twentyfour verlassen. Wir haben die entsprechenden Stellen im Text angepasst.