Weber warnt vor Überforderung der Zentralbank

Börsen-Zeitung, 5.9.2014 jsc Frankfurt - Zwei Monate vor dem Start der Bankenaufsicht durch die Europäische Zentralbank (EZB) hat der ehemalige Bundesbankpräsident Axel Weber vor zu hohen Erwartungen an die Frankfurter Währungshüter gewarnt. "Die...

Weber warnt vor Überforderung der Zentralbank

jsc Frankfurt – Zwei Monate vor dem Start der Bankenaufsicht durch die Europäische Zentralbank (EZB) hat der ehemalige Bundesbankpräsident Axel Weber vor zu hohen Erwartungen an die Frankfurter Währungshüter gewarnt. “Die EZB steht in der Gefahr, zur eierlegenden Wollmilchsau der Eurozone zu werden”, sagte der UBS-Verwaltungsratspräsident in einer Rede auf der “Handelsblatt”-Tagung “Banken im Umbruch”. Das Ziel der Preisstabilität und die Rolle als Finanzmarktkerninstitution seien angesichts eines “Minenfelds von politischen Interessenkonflikten” nicht immer miteinander vereinbar.Auch dürfe die EZB nicht zu hohe Erwartungen bei Investoren schüren. So könne eine Zentralbank Finanzmärkte nicht allein durch Worte steuern, drohten doch “massive Implikationen für die Rationalität” der Marktteilnehmer, sagte er. Angesprochen auf die berühmte Aussage des EZB-Präsidenten Mario Draghis, notfalls innerhalb des Mandates alles zu tun, um den Euro zu erhalten (“whatever it takes”), sagte Weber: “Die Finanzmärkte werden jedes Versprechen testen, nicht nur dieses.”—– Bericht Seite 3