Weiter abwärts bei den Immobilienrenditen

Aareal Bank setzt auf Syndizierungen

Weiter abwärts bei den Immobilienrenditen

tl Frankfurt – Die Renditekompression bei Immobilien ist noch nicht zu Ende. “Die Preise sind weiter gestiegen”, gibt Piotr Bienkowski, Deutschlandchef von BNP Paribas Real Estate zu und korrigiert damit seine Prognose von der vorherigen Expo Real 2017. “Und das, obwohl die Zinsen leicht gestiegen sind.” Die Mieten würden jetzt aber zulegen. “Darauf setzen die Investoren”, so Bienkowski am Dienstag in einem Pressegespräch auf der Immobilienmesse. Bei aktuell von seinem Haus begleiteten Transaktionen, die kurz vor dem Abschluss ständen, sei ein Minus-Rekord bei den Renditen zu erwarten. Bei den Büromieten in Frankfurt und Berlin dürften im Top-Segment die Spitzenwerte des vergangenen Zyklus wieder erreicht werden. “In Berlin haben wir schon 60 Euro gesehen.” Damit nähere man sich Paris und London an. Wer beim Kampf um gute Nachwuchskräfte punkten wolle, der müsse neben einem qualitativ guten Arbeitsplatz eine zentrale und damit eben teure Lage bieten, ist der Manager überzeugt. 60 Mrd. Euro in ReichweiteFür das Gesamtjahr 2018 hält Bienkowski beim gewerblichen Transaktionsvolumen in Deutschland ein Rekordvolumen von 60 Mrd. Euro für möglich. “Angesichts dominierender Einzeldeals und mangelnder Portfolio-Transaktionen ist ein Rekord aber ungleich schwerer zu erreichen als im vorherigen Zyklus.” Bis zum Ende des dritten Quartals lag das Transaktionsvolumen nach Zahlen von BNP Paribas Real Estate bei 43 Mrd. Euro. “Für 2019 rechne ich auch bei weiter leicht steigenden Zinsen mit keiner Änderung der guten Immobilienkonjunktur.”Als global aktiver Immobilienfinanzierer setzt die Aareal Bank auf eine schnelle Ausplatzierung ihrer Kreditengagements. “Das 460-Mill.- Dollar-Darlehen für das Waldorf-Astoria/Beverly-Hills-Hotel haben wir kurz nach Abschluss zu über 50 % ausplatziert”, sagte Aareal-Vorstandsmitglied Christof Winkelmann bei einem Pressegespräch auf der Expo Real. “Das 149-Mill.-Pfund-Darlehen für den Canon-Bridge-House-Bürokomplex in London ging nach drei Wochen an asiatische Partner.” Extrem stabiler AbsatzTorsten Knapmeyer, Geschäftsführer von Deka Immobilien, berichtet von einem “extrem stabilen” Absatz der Immobilien-Publikumsfonds seines Hauses. Allerdings seien aktuell die Zeichnungskontingente für die Retailkunden ausgeschöpft. Hintergrund sind das knappe Immobilienangebot und die hohen Preise. “Wir finden aber noch vernünftige Immobilien”, betont Knapmeyer und verweist als Beispiele auf die Büroimmobilie Stadttor in Düsseldorf und das Fachmarktzentrum “Kauf Park Göttingen”. “Angesichts des Volumens haben wir das Fachmarktzentrum auf drei kleinere Spezialfonds aufgeteilt.”Kräftig ausbauen will Knapmeyer das Dachfondsgeschäft und die Beratungsmandate. “Wir haben schon einen Bestand und harte Zusagen von 1,3 Mrd. Euro und überlegen, einen dritten Dachfonds aufzulegen, der Einzelzeichnungen ab 250 000 Euro erlaubt.” Sowohl der neue als auch einer der beiden bestehenden paneuropäischen Dachfonds investiert ausschließlich in Fonds von Drittanbietern. Investoren sind Sparkassen, aber auch Versicherer, Pensionskassen und Stiftungen.Deutsche Wohnimmobilien sind für die Investoren weiter interessant, berichtet Konstantin Kortmann, Head of Residential Investment beim Immobiliendienstleister JLL. “Da stören auch die Pläne zur Verschärfung der Mietpreisbremse nicht.” Auch die möglichen steuerlichen Verschärfungen bei Share Deals irritierten wenig. “Manche Fonds machen das sowieso nicht, weil der Exit dann teilweise schwieriger wird.”—– Wertberichtigt Seite 6