Welche Banken ihre Analysten im zweiten Quartal überrascht haben
Quartalszahlen
Welche Banken ihre Analysten überrascht haben
phh Frankfurt
Entweder stapeln Europas Banken zu tief oder Analysten trauen ihnen zu wenig zu. Jedenfalls ist es den meisten europäischen Banken im zweiten Quartal gelungen, mit der Vorlage ihrer Quartalszahlen die Prognosen der Analysten zu schlagen. Das zeigt eine Auswertung der Investmentbank Jefferies, die insgesamt 32 Banken aus Frankreich, Spanien, Großbritannien, Italien, Griechenland, Skandinavien und dem Benelux-Raum untersucht hat. Deutsche Banken fehlen in der Auswertung.
Die Analyse zeigt, dass Europas Banken im Schnitt beim Zinsüberschuss 1 Prozentpunkt mehr abgeliefert haben, als ihre Analysten vorhergesagt hatten. Noch größer war die Überraschung beim Provisionsüberschuss, der durchschnittlich um 7 Prozentpunkte höher ausfiel. Bei den Erträgen haben die Banken insgesamt um 3 Prozentpunkte überperformt, bei den Kosten hingegen leicht unterperformt. Unterm Strich fielen die Vorsteuergewinne im zweiten Quartal aber deutlich besser aus als erwartet.
Analysten haben Banken beim Kostenmanagement überschätzt
Für die größte Überraschung im zweiten Quartal sorgte die Natwest Group, deren Vorsteuergewinn um 35 Prozentpunkte höher ausfiel, als ihr zugetraut wurde. Sie lieferte vor allem beim Provisionsüberschuss 14 Prozentpunkte mehr ab. Übertroffen wurde sie bei den zinsunabhängigen Einnahmen nur von den beiden spanischen Banken Santander und BBVA und von der griechischen Piraeus Financial Holding.
Haben Analysten die Banken ertragsseitig im zweiten Quartal unterschätzt, so haben sie die Häuser beim Kostenmanagement überschätzt. Positive Überraschungen liefert die Jefferies-Auswertung kaum. Dafür gab es mit der Santander, KBC und Banca Generali gleich mehrere negative Überraschungen.