Wellington will bei deutschen Publikumsfonds wachsen
sto Frankfurt
Die US-Fondsgesellschaft Wellington Management will hierzulande im Geschäft mit Publikumsfonds stärker mitmischen. Der in Boston beheimatete Assetmanager mit einem global verwalteten Vermögen von 1,34 Bill. Dollar ist in Deutschland seit 30 Jahren aktiv und hat seit rund einem Jahrzehnt eine Niederlassung in Frankfurt. Dabei sei in Frankfurt auch seit dem Brexit der EU-Hub der Fondsgesellschaft angesiedelt, die über eine eigene Mifid-Lizenz verfüge, wie Susanne Ballauff, Geschäftsführerin für Deutschland und Österreich und zugleich Chefin von Wellington Management Europe, bei einem Gespräch mit Journalisten erzählte.
Private Partnerschaft
Aktuell ist das Deutschland-Geschäft mit Publikumsfonds von Wellington der Statistik des Fondsverbands BVI zufolge 2,6 Mrd. Euro groß. Inklusive der institutionellen Mandate betreut die Gesellschaft laut eigenen Berechnungen im deutschen Markt 13,5 Mrd. Dollar. Die seit 1933 existierende Fondsgesellschaft arbeitet auf Basis einer privaten Partnerschaft, seit sie 1979 die Börse verließ. Das heißt, Führungskräfte und Portfoliomanager sind Partner (195 aktuell) und erhalten Ausschüttungen. Die 3 000 Mitarbeiter werden von Jean Hynes, Chief Executive Officer, geführt als erste weibliche Chefin.
Das Team in Frankfurt unter der Regie von Ballauff wiederum besteht aktuell aus 18 Personen, die bis Jahresende auf 25 Stellen aufgestockt werden sollen. Gesucht würden nicht nur Vertriebsleute, sondern auch Experten für Compliance oder Risikomanagement. Für das seit 2016 existierende Wholesale-Geschäft mit Publikumsfonds, die entweder in Dachfonds von Assetmanagern landen oder den Bankvertrieben angeboten werden, ist Marco Näder als Leiter Vertrieb Deutschland mit einem vierköpfigen Team zuständig. 70 Fonds stehen zur Verfügung. Von den weltweit vertriebenen Publikumsfonds (außerhalb der USA) fielen 86 % unter die neuen Kategorien der Nachhaltigkeitsfonds laut Artikel 8 oder 9 der EU-Offenlegungsverordnung, hieß es.
Das institutionelle Geschäft wiederum startete 1994 mit einem Versicherungskunden. Assekuranz und Pensionskassen gehören auch weiterhin zu den wichtigen Kunden.
