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Weniger Kreditanfragen bei Genossenschaftsbanken

Inflation, hohe Energiepreise sowie Unsicherheiten über den wirtschaftlichen Fortgang haben 2022 bei den Kreditgenossen zu einer rückläufigen Kreditnachfrage geführt, sagt BVR-Chefin Marija Kolak.

Weniger Kreditanfragen bei Genossenschaftsbanken

bg Frankfurt

Die deutschen Genossenschaftsbanken haben ihr Kreditgeschäft mit den rund 30 Millionen Privat- und Firmenkunden im Geschäftsjahr 2022 erneut ausweiten können. Wie am Montag vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) mitgeteilt wurde, stiegen die Kreditbestände über alle Kundengruppen hinweg im Vergleich zum Vorjahr um gut 7% auf 758 Mrd. Euro. Dabei legten die Ausleihen an Privatkunden um gut 6% auf 359 Mrd. Euro zu. Die Bestände an Wohnbaukrediten wuchsen um gut 6% auf 320 Mrd. Euro, im Firmenkundenkreditgeschäft legten die Bestände um knapp 8% auf 399 Mrd. Euro zu. BVR-Präsidentin Marija Kolak be­kundete, sich über diesen „regen Kundenzuspruch“ zu freuen. Die Sorge von Kunden über Herausforderungen wie Inflation, hohe Energiepreise sowie allgemein Unsicherheiten über den wirtschaftlichen Fortgang hätten im Jahresverlauf aber „bereits zu rückläufigen Finanzierungsanfragen geführt“, wird sie in der Mitteilung zitiert. Mittelfristig rechnet der BVR aber wieder mit einem wachsenden Kreditgeschäft. Der Investitionsbedarf auf Privat- und Firmenkundenseite in Bereichen wie energetischer Sanierung, CO2-freie Energieerzeugung und Digitalisierung sei enorm.