Zurich erwartet eine große Ernte
dz Zürich
Die Zurich ist gut in Schuss. Der Versicherungskonzern hat in den ersten drei Monaten des Jahres seine gute Form bestätigt und in allen Geschäftssegmenten ein kräftiges Wachstum erreicht. In der Schaden- und Unfallsparte legten die Prämieneinnahmen um 8% auf 11,9 Mrd. Dollar zu, wobei der um Akquisitionen und Wechselkurseffekte bereinigte Anstieg sogar 12% betrug. Als weltweit drittgrößter Versicherer von Mittelstandsfirmen profitiert der Schweizer Konzern derzeit stark von steigenden Prämiensätzen im Firmenkundengeschäft.
In Deutschland verteuerten sich die Policen für Firmenkunden im Berichtsabschnitt um durchschnittlich 9%, teilte die Zurich mit. Im gleichen Ausmaß stiegen die Prämiensätze auch in Nordamerika, wo der Konzern aktuell 38% aller Prämienerlöse im Schaden- und Unfallgeschäft verdient. Zwei Fünftel des nordamerikanischen Prämienwachstums von brutto 17% seien aus dem Agrarversicherungssektor gekommen, gab das Unternehmen bekannt.
Zudem profitiert der Versicherer offensichtlich auch davon, dass er sich frühzeitig aus dem Russland-Geschäft verabschiedet hat. 2007 war das Unternehmen mit dem Kauf des russischen Versicherungsunternehmens Nasta in diesen damals vielversprechenden Markt eingetreten, um zum größten ausländischen Sach- und Unfallversicherer aufzusteigen. 2015 entledigte sich die Zurich des Geschäfts, nachdem sie dieses teilweise auch aufgrund der Abwertung des russischen Rubel um insgesamt 500 Mill. Dollar wertberichtigen musste. Im Lichte des Krieges rechnet die Zurich mit keinen „signifikanten Schadenansprüchen“, wie Finanzchef George Quinn in einer Telefonkonferenz erläuterte. Nach einer Schätzung von Swiss Re könnten der internationalen Versicherungswirtschaft aufgrund des Krieges in der Ukraine Schäden von 10 Mrd. bis 20 Mrd. Dollar erwachsen.
Zurich erwartet, im laufenden Jahr alle finanziellen Ziele zu übertreffen. Der Versicherer zielt für den Zeitraum 2020 bis 2022 auf eine operative Kapitalverzinsung von 14%. Es wird ein Anstieg des Gewinns pro Aktie um durchschnittlich 5% pro Jahr angestrebt. Die Aktie hat sich am Donnerstag in einem schwachen Gesamtmarkt praktisch schadlos gehalten.