FOKUS:Bankenabwicklung

Aufsicht hält Banken für gut vorbereitet auf Notlagen

Die deutsche Bankenaufsicht BaFin hat die Abwicklungsfähigkeit großer heimischer Banken getestet und kommt zu einem positiven Befund.

Aufsicht hält Banken für gut vorbereitet auf Notlagen

FOKUS: Bankenabwicklung

Aufsicht hält Banken für gut vorbereitet auf Notlagen

BaFin attestiert großen Häusern Abwicklungsfähigkeit

Die deutsche Bankenaufsicht BaFin hat die Abwicklungsfähigkeit großer heimischer Banken getestet und kommt zu einem positiven Befund.

fed Frankfurt

Die Bankenaufsicht attestiert Deutschlands großen Kreditinstituten erhebliche Fortschritte in Bezug auf ihre Abwicklungsfähigkeit. Der Abteilungsleiter der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Christian Nowak, berichtete bei einer Fachkonferenz der Behörde in Frankfurt über einen insgesamt „sehr guten Stand“ der Vorbereitungen der Banken für einen eventuellen Krisenfall. Das gelte vor allem in Bezug auf Governance – etwa was die adäquate Einbindung des Vorstands angehe – oder hinsichtlich der Kapitalpuffer zur Verlustabsorption.

Die Institute, die unter die EU-Abwicklungsrichtlinie BRRD fallen, erfüllten nicht nur finanziell die Mindestanforderungen (MREL), sondern haben auch die Prozesse für Einbeziehung von Aktionären und Nachranggläubigern (Bail-in) vorbereitet. Noch Nachholbedarf gebe es indes bei der IT und der Erfüllung der Datenanforderungen.

Mehrere Dutzend „Bail-in Dry Runs“

Die BaFin habe den Stand der Dinge in den Banken nicht nur abgefragt, sondern getestet. Dazu seien mehrere Dutzend „Bail-in Dry Runs“ durchgeführt worden. Einzelne Institute mussten binnen 24 Stunden alle Daten zu Verfügung stellen, die die BaFin im Falle eines Krisenfalls benötigen würde. Zudem mussten die betroffenen Banken valide Schätzungen für die Auswirkungen auf Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und risikotragende Vermögenswerte machen. Auch habe die Bundesanstalt überprüft, ob das MREL-Kapital, das gemeldet wurde, tatsächlich im Ernstfall zu Verfügung stünde.

Nach der BRRD nun die IRRD

In Zukunft will die Aufsicht die Abwicklungsplanung im Hinblick auf Analysen zur Separierung von Geschäftsteilen und auf den durchgängigen Zugang zu Finanzmarktinfrastrukturen verfeinern. Zudem arbeitet die BaFin institutsspezifische Mehrjahrestestprogramme aus. In Sachen Abwicklung steht zudem die Umsetzung der IRRD auf dem Programm, also der EU-Vorgaben für die Sanierung und Abwicklung von in Schieflagen geratenen Versicherern. Viele Elemente werden dabei eine Rolle spielen, die auch bei der schonenden Entsorgung von Banken im Zuge der BRRD gefragt sind. Allerdings gibt es auch Unterschiede. So müssen Assekuranzen keinen MREL-Verlustpuffer vorhalten.

SRB wirbt für CMDI

Der Vorsitzende des EU-Abwicklungsrats (SRB), Dominique Laboureix, kündigte an, dass Banken generell von einer relativen Stabilität des Abwicklungsrahmens für große Institute ausgehen dürften. Zugleich bekräftigte er seinen Wunsch nach einer baldigen Einführung der EU-Vorgaben zur Abwicklung mittlerer und kleinerer Geldhäuser, der umstrittenen CMDI.