Spekuliert darüber, dass Porsche-CEO Oliver Blume die Führung des Mutterkonzerns Volkswagen übernehmen könnte, wurde bereits im Sommer 2020. Damals soll der teamorientierte Manager die Palastrevolte gegen den damaligen VW-Chef Herbert Diess abgelehnt haben. Gut zwei Jahre später kam es dann doch zur Wachablösung. Zwei Faktoren dürften Blumes Entscheidung erleichtert haben: Zum einen durfte er seinen Job als Porsche-Chef behalten. Zum anderen waren die Softwareprobleme der Konzernmutter längst zum Bremsklotz auch für den Sportwagenbauer geworden. Der Verkaufsstart der nächsten Generation des absatzstarken SUV Macan hatte sich dadurch verzögert. Dass sich bei Blume mehr Frust aufgestaut hatte, zeigt sich daran, dass er bereits kurz nach Amtsantritt im September einen Zehn-Punkte-Plan für die drängendsten Probleme im Konzern vorlegen konnte. Der 54-Jährige, der in Braunschweig nahe Wolfsburg aufgewachsen ist, hat Maschinenbau studiert und ist seit Jahrzehnten im VW-Kosmos unterwegs. 1994 begann er seine Karriere bei Audi. Nach diversen Stationen kam er 2013 zu Porsche. Seit 2015 führt er den Sportwagenbauer.