Kooperation mit Wiener Startup Moneycare

Bloomberg lanciert neues Angebot zu ESG-Daten

Neue ESG-Datenlösungen von Moneycare und Bloomberg sollen privaten und institutionellen Investoren mehr Transparenz bieten.

Bloomberg lanciert neues Angebot zu ESG-Daten

Ohne ESG-Daten geht in Europa bei Investoren nichts mehr

Onvista startet gemeinsam mit Start-up Moneycare mit Angebot für Privatanleger – Neue Klimarisiko-Tools für Profis von Bloomberg

wbr Frankfurt

Mit neuen ESG-Datenlösungen wollen Bloomberg und das Wiener Start-up Moneycare neue Maßstäbe für nachhaltige Finanzentscheidungen setzen. Während Bloomberg mit der Einführung von „Mars Climate“ eine Lösung für das Management klimabezogener Risiken präsentiert, ermöglicht der kleine Datendienstleister durch eine Integration des Angebots auf Onvista einen besseren Zugang für private Anleger.

KI trifft auf ESG

Dafür hat Moneycare hat in Zusammenarbeit mit Onvista ein neues ESG-Tool entwickelt. Auf der Basis von künstlicher Intelligenz (KI) bietet es Einsicht in die Nachhaltigkeitsperformance von Unternehmen. Nutzer auf Onvista können nach Angaben der Betreiber die ESG-Bewertungen von mehr als 1.100 Aktien abrufen. Grundlage der Bewertungen ist ein Modell, das in Kooperation mit dem United Nations Research Institute for Social Development (UNRISD) entwickelt wurde.

„Die Entscheidung für nachhaltige Investments darf nicht an fehlender Transparenz scheitern“, unterstreicht Katharina Herzog, Geschäftsführerin von Moneycare. Mit der Integration auf Onvista wolle das Startup möglichst vielen Menschen einfachen Zugang zu relevanten Nachhaltigkeitsdaten ermöglichen erlauben.

Alternative zu konventionellen ESG-Ratings

Das neue Tool geht nach Angaben der Kooperationspartner einen Schritt weiter als die bereits am Markt befindlichen Angebote für Privatanleger, die sich meist auf Informationen mit Bezug zu Klima- und Umweltschutz beschränken. So lässt Moneycare den Angaben zufolge auch Informationen zu Lohnverhältnissen, Recyclingquoten und die Geschlechtervielfalt in Führungspositionen in die Bewertungen einfließen. Ziel sei es, Anlegern eine Alternative zu konventionellen ESG-Ratings zu bieten, die oft als intransparent kritisiert werden. Zu den großen Anbietern von Nachhaltigkeitsdaten und Ratings zählen MSCI-ESG, ISS und Bloomberg.

Bewusster Konsum sei längst im Alltag angekommen, heißt es bei Onvista. Deshalb will die Plattform dieses Bedürfnis nun auch beim Investieren erfüllen. „Mit Moneycare geben wir Anlegenden die Möglichkeit, ihre Investments mit ihren Werten in Einklang zu bringen und so ganzheitlich informiert zu entscheiden“, betont Christian Bothe, Geschäftsführer von Onvista Media.

Klimarisiko in der Finanzanalyse

Während Moneycare und Onvista den Fokus auf Privatanleger legen, richtet sich Bloomberg mit seinem neuen Klimarisiko-Tool vor allem an institutionelle Investoren. Die Lösung ist den Angaben zufolge Teil der Multi-Asset Risk Management Suite (Mars) von Bloomberg. Sie soll es ermöglichen, klimabezogene Risiken zu identifizieren, zu quantifizieren und in die Finanzanalyse einzubeziehen.

„Portfolio- und Risikomanager wollen zunehmend Klimarisikoanalysen neben anderen finanziellen Risikobewertungen durchführen, um Risiken zu managen und regulatorische Berichtspflichten zu erfüllen“, sagt Dharrini Bala Gadiyaram, Global Head of Buy-Side Risk, Compliance and Treasury Solutions bei Bloomberg. Mithilfe des Tools sollen Investoren Klimaszenarien analysieren können.

Modellierung auf Basis internationaler Standards

Grundlage der Modellierung sind auch hier internationale Standards wie das Framework der Network for Greening the Financial System (NGFS). Der Bedarf sei groß: Die wirtschaftlichen Schäden durch Naturkatastrophen hätten sich laut einer Studie von Swiss Re in den letzten zwei Jahrzehnten verdoppelt und beliefen sich 2023 auf 280 Mrd. Dollar. Auch seitens der Regulierungsbehörden steigt der Druck auf Finanzunternehmen, Klimarisiken umfassend bewerten. Die Einbindung klimabezogener Daten in die Risikoanalyse gewinnt daher an Bedeutung, eine Lücke, die Bloomberg mit dem neuen Angebot nutzen will.

„Mars Climate“ ermöglicht es Nutzern demnach, Risiken auf Portfolioebene zu analysieren und ihre Anlagestrategien entsprechend anzupassen. Das System bewertet physische Risiken wie akute und chronische Klimaereignisse sowie Übergangsrisiken, die aus politischen und wirtschaftlichen Veränderungen resultieren.

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