Im DatenraumWeltweiter Strommarkt

Energiewende und Hitzewellen heizen Stromnachfrage an

Der weltweite Strombedarf wächst 2024 und 2025 nach Projektionen der Internationalen Energieagentur um jeweils 4% und damit so schnell wie lange nicht. Dafür sind auch die Folgen des Klimawandels verantwortlich.

Energiewende und Hitzewellen heizen Stromnachfrage an

Weltweiter Strommarkt

Energiewende und Hitzewellen treiben Stromnachfrage

ab Köln

Der weltweite Strombedarf wird in diesem und dem nächsten Jahr so schnell wachsen wie seit Jahren nicht mehr. Das geht aus jüngsten Projektionen der Internationalen Energieagentur (IEA) hervor. Neben dem erwarteten robusten Wachstum der Weltwirtschaft stehen dahinter aber auch Klimafolgen wie hartnäckige Hitzewellen beispielsweise in Indien sowie die weltweite Elektrifizierung. Angetrieben von den Nachfragesteigerungen in China, Indien und den USA dürfte die Stromnachfrage 2024 und 2025 nach Schätzungen der IEA-Experten um jeweils 4% wachsen und damit schneller als das globale Bruttoinlandsprodukt.

Während der Strombedarf in Indien in den nächsten beiden Jahren mit 8% bzw. 6,8% am schnellsten zulegen dürfte, wäre der Stromverbrauch damit noch nicht auf dem Niveau der EU. In China dagegen ist der Stromverbrauch in den vergangenen drei Jahren alljährlich so stark gewachsen wie der jährliche Stromverbrauch in Deutschland. Für 2024 und 2025 werden Bedarfssteigerungen von 6,8% bzw. 6,2% vorhergesagt. Darin spiegelt sich auch der Schwenk vom Verbrenner zum E-Auto, der sich in der Volksrepublik rasant vollzieht.

Erneuerbare auf dem Vormarsch

Doch auch auf der Erzeugungsseite kommt es zu bemerkenswerten Veränderungen: Nach Einschätzung der IEA wird 2025 erstmals mehr Strom aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt als aus Kohle. Dabei dürften die Erneuerbaren in der EU schon 2024 auf einen Anteil an der Stromerzeugung von 50% kommen.

Nicht ganz so günstig sind die Perspektiven mit Blick auf die Treibhausgasemissionen aus der Stromerzeugung. Hier geht die IEA weltweit von einer Plateaubildung aus. Denn die Regionen mit den stärksten Nachfragesteigerungen sind zugleich jene, die mehr Kohle verfeuern werden, um den wachsenden Bedarf zu decken.

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