Frankreichs E-Auto-Fördermodell Sozial-Leasing wird Opfer seines Erfolgs
Frankreichs E-Auto-Fördermodell wird Opfer seines Erfolgs
Doppelt so viele Anträge für Sozial-Leasing wie geplant
wü Paris
Haushaltspolitische Zwänge hinterlassen bei Frankreichs Förderprogrammen für Elektrofahrzeuge ihre Spuren. Nachdem der Élysée-Palast bereits das Auslaufen des Fördermodells Sozial-Leasing für einkommensschwache Haushalte angekündigt hatte, wird nun die Förderprämie für den Kauf eines E-Autos für die besserverdienende Hälfte französischer Haushalte um 1.000 Euro gekürzt.
Die Kürzung soll diesen Mittwoch in Kraft treten. Eigentlich hätte sie bereits Ende letzten Jahres erfolgen sollen, doch die Abstimmung zwischen dem Wirtschafts- und dem Transportministerium dauerte länger als gedacht. Statt 5.000 Euro wie bisher gibt es nun nur noch eine Prämie von 4.000 Euro für den Kauf eines E-Autos.
Dies gilt jedoch nur für die besser verdienenden Franzosen. Die schlechter verdienende Hälfte französischer Haushalte erhält dagegen weiter eine Förderprämie von bis zu 7.000 Euro für den Kauf eines bis zu 47.000 Euro teuren E-Autos. Das für die „Vergrünung“ der französischen Automobilflotte gedachte Budget in Höhe von 1,5 Mrd. Euro sei immer mehr für einkommensschwache Haushalte gedacht, heißt es aus Regierungskreisen.
Für diese ist auch das Fördermodell Sozial-Leasing gedacht. Das Programm, in dessen Rahmen französische Bürger mit einem Jahreseinkommen von bis zu 15.400 Euro für 100 Euro pro Monat leasen können, soll aber auch helfen, die heimische E-Fahrzeug-Produktion anzukurbeln. Das Modell wurde jedoch jetzt Opfer seines eigenen Erfolges. Mit 50.000 genehmigten Anträgen seit Anfang des Jahres hat es die eigentlich für 2024 geplante Begrenzung von 20.000 bis 25.000 Anmeldungen deutlich überschritten. Deshalb soll es jetzt für dieses Jahr gestoppt werden.
Die Regierung hat Sorge, das Budget erneut zu überziehen, nachdem sie es letztes Jahr wegen des Erfolgs des Öko-Bonus um 300 Mill. Euro strecken musste. Das Sozial-Leasing dürfte sie rund 650 Mill. Euro kosten. Dagegen dürfte die Kürzung der Förderprämie helfen, gut 250 Mill. Euro einzusparen.