Nachhaltigkeitsberichterstattung

Klimarisiken in der Lieferkette rücken in den Fokus

In vielen Unternehmen fallen entlang der Lieferkette deutlich mehr Emissionen an als im operativen Betrieb. Wer diese Emissionen senkt, kann einer Analyse zufolge auch auf finanzielle Einsparungen hoffen.

Klimarisiken in der Lieferkette rücken in den Fokus

Klimarisiken in der Lieferkette rücken in den Fokus

Scope-3-Emissionen oft um ein Vielfaches höher als im Betrieb

sar Frankfurt

Durch regulatorische Vorgaben zur Nachhaltigkeitsberichterstattung rücken Emissionen entlang der Lieferkette stärker in den Blick. Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) zielt neben den Emissionen, die im operativen Betrieb des eigenen Unternehmens anfallen (Scope 1 und Scope 2) auch auf die Emissionen entlang der Lieferkette ab (Scope 3). Diese Scope-3-Emissionen sind im Durchschnitt 26x so groß wie die operativen Emissionen, heißt es in einer Analyse des Carbon Disclosure Project (CDP) und der HSBC.

In die Analyse sind Angaben von mehr als 23.000 Unternehmen eingeflossen, die ihre Umweltdaten über das CDP veröffentlichen. Laut CDP sind Zielvorgaben für Scope-3-Emissionen jedoch bislang wenig verbreitet: Zwar arbeite mehr als die Hälfte der Unternehmen bereits daran, die Emissionen im eigenen Betrieb zu senken. Doch erst 15% hätten Initiativen zur Emissionsreduktion entlang der Wertschöpfungskette etabliert.

Einsparungen durch mehr Energieeffizienz

Dem Report zufolge konnten diejenigen Unternehmen, welche die Emissionen entlang der Lieferkette bereits reduziert haben, neben einem Rückgang des CO2-Ausstoßes auch 13,6 Mrd. Euro an finanziellen Einsparungen verbuchen. Für positive Effekte sorgten beispielsweise eine CO2-ärmere Energieerzeugung, eine höhere Energieeffizienz und ein geringerer Materialeinsatz entlang der Lieferkette.

Um Klimainitiativen entlang der Lieferkette zum Erfolg zu führen, müssen sich die Unternehmen allerdings stark engagieren, zeigt eine Auswertung von Angaben aus 343 Firmen, deren wichtigste Zulieferer im Rahmen eines Supply Chain Programms ebenfalls Daten an das CDP berichten. Ein besonders wirksamer Hebel waren positive Anreize, etwa vorteilhaftere Vertragsbedingungen beim Erreichen bestimmter Emissionsziele. Zulieferer setzten sich zudem häufiger konkrete Umweltziele und analysierten eher ihre Klima-bezogenen Risiken, wenn sie von den Abnehmern beraten und durch Trainings unterstützt wurden.

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