Neue Daten sollen grüne Auto-Verbriefungen voranbringen
Neue Daten sollen grüne
Auto-Verbriefungen voranbringen
Forschungsinstitut: Energieausweis durch Typ-Daten ersetzen
wbr Frankfurt
Da Autos einen hohen Anteil an den CO2-Emissionen haben, ist der Übergang zu E-Fahrzeugen ein Ziel der EU, um bis 2050 klimaneutral zu sein. Als Reaktion auf eine Konsultation der ESMA zur Offenlegung von Daten bei Verbriefungen (Asset-Backed Securities, ABS) hat das Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE die Nachhaltigkeitsberichterstattung auf dem Markt für Auto-Verbriefungen analysiert.
Verbriefungen von Autofinanzierungen machen rund 20% der Refinanzierungen von Kfz-Krediten aus. Der Markt umfasst insgesamt ein erhebliches Volumen, 2023 vergaben nach Angaben des Bankenfachverbands allein die Kreditbanken Kfz-Kredite im Wert von 23,3 Mrd. Euro.
Anreize schaffen
Finanzinstrumente wie grüne Auto-ABS können nach Einschätzung von SAFE Anreize für die Einführung umweltfreundlicher Fahrzeuge schaffen, sofern diese über Verbriefungen refinanziert werden. Ausgehend von der ESMA-Konsultation sind für die Wissenschaftler die aktuellen Vorschriften für grüne Auto-ABS auf Basis der Bewertung der Energieeffizienz von Fahrzeugen problematisch.
Im Mai 2022 veröffentlichten die europäischen Aufsichtsbehörden ESAs ein gemeinsames Konsultationspapier zu den Entwürfen für technische Regulierungsstandards (RTS) über den Inhalt, die Methoden und die Darstellung der Offenlegungen.
Das Forschungsinstitut schlägt für diesen Teilbereich des Verbriefungsmarktes vor, bestehende Fahrzeugidentifizierungssysteme wie die Typgenehmigungsnummer (TAN) und den Type Variant Version Code (TVV) als Daten für grüne Verbriefungen zu nutzen. Durch die Verwendung dieser Daten auf Kreditebene könnten Anleger auf wichtige Nachhaltigkeitsinformationen über verbriefte Vermögenswerte zugreifen, so SAFE.
Datenverfügbarkeit ein Thema
Diese Änderung ziele darauf ab, bestehende Informationslücken bei grünen Verbriefungen zu schließen und die Entwicklung eines standardisierten Rahmens für die Offenlegung von Nachhaltigkeitsdaten bei Auto-ABS-Transaktionen voranzutreiben. Offen ist allerdings, ob bei allen Finanzdienstleistern die vorgeschlagenen Daten verfügbar sind und welcher Kostenaufwand mit der Umstellung einhergehen würde, sagen Marktteilnehmer.
Eine Umstellung bei den Daten erleichtert nach Ansicht der Forschungsgruppe eine fundiertere Entscheidungsfindung und effektive Risikobewertung. Ob eine solche Änderung im Markt zu einer Anpassung von Verbrauchern führen würde, müsste sich nach Schätzung von Beobachtern in der Praxis zeigen.