Einen Tag vor der Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am heutigen Donnerstag hat ein überraschender Anstieg der Euro-Inflation auf ein neues Rekordhoch den Druck auf die Euro-Hüter noch einmal deutlich erhöht. Die Teuerung im Euroraum legte im Januar von zuvor 5,0% auf 5,1% zu, wie Eurostat am Mittwoch mitteilte. Höher lag die Inflation in der Währungsunion noch nie. Volkswirte hatten im Konsens einen Rückgang auf 4,4% erwartet. Die ersten Schätzungen aus großen Euro-Ländern hatten aber bereits Zweifel an dieser Prognose geschürt. Mit den neuen Daten schwindet die Hoffnung auf ein schnelles Nachlassen der Inflation im Jahr 2022. Das dürfte auch die ohnehin hitzige Debatte im EZB-Rat weiter befeuern. Führende Ökonomen und Geldpolitikexperten wie Ex-EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark hatten am Mittwoch in der Börsen-Zeitung eine raschere Zinswende der EZB gefordert. An den Finanzmärkten gibt es nun Wetten auf eine erste Zinserhöhung im Juli. Die EZB schließt so etwas bis dato aus.

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