ABB trotz Gegenwind mit zartem Umsatzplus erwartet
kro
Donnerstag, 21.7.:
Der Schweizer Elektrotechnikkonzern ABB wartet für den Börsengang seiner E-Mobility-Sparte derzeit noch auf „konstruktive Marktbedingungen“. Eigentlich sollte das wachstumsstarke Geschäft mit der Ladesäulentechnik für Elektrofahrzeuge schon vor Ende Juni aufs Parkett gebracht werden − doch wegen des unberechenbaren Börsenumfelds machte der Siemens-Rivale kurz vor Ablauf der Frist einen Rückzieher.
Ob Konzernchef Björn Rosengren zur Veröffentlichung der Halbjahreszahlen am 21. Juli schon mit Neuigkeiten zum überarbeiteten Zeitplan aufwarten kann, ist fraglich. Denn mit der Gaskrise in Europa, der Gefahr erneuter Corona-Lockdowns in China und anhaltender Lieferkettenprobleme herrscht nach wie vor viel Unsicherheit an den Märkten. Immerhin: Der Schweizer Leitindex SMI, in dem ABB mit einem Börsenwert von fast 50 Mrd. Euro aktuell im vorderen Mittelfeld rangiert, hat sich seit seinem diesjährigen Tief im Juni um gut 5 % erholt. Letztlich, und das gilt auch für ABB, ist der Kurs damit aber noch weit von seinem Rekordhoch im Januar entfernt. Inwiefern sich die massiv gestiegenen Preise für Energie, Logistik, Rohstoffe und Vorprodukte in Zukunft auf die Investitionslaune der Kunden auswirken, vermochte Rosengren im April noch nicht zu sagen. Zum Jahresauftakt erfreute sich ABB noch reger Nachfrage, und aus damaliger Sicht des CEO dürfte dies auch im zweiten Quartal so geblieben sein. Bei der Deutschen Bank und J.P. Morgan sieht man das ähnlich − die China-Geschäfte ausgeklammert. Die Konsensschätzung für den Umsatz liegt bei 7,5 Mrd. Dollar − nur geringfügig mehr als im Vorjahresquartal. Der Reingewinn dürfte hingegen spürbar gesunken sein.