Finanzmarktkalender27. Juni

Analysten setzen auf Innovationsschub für Nike

Eine schwächelnde Nachfrage in China und ein Mangel an attraktiven neuen Sneakern haben Nike in den vergangenen Quartalen ausgebremst. Doch bei Analysten regt sich Hoffnung auf eine Kehrtwende. Neben Ereignissen wie der Fußball-EM sollen Neuerungen in der Produktpalette Schub liefern.

Analysten setzen auf Innovationsschub für Nike

27. Juni

Nike benötigt Innovationsboost

Eine schwächelnde Nachfrage in China und ein Mangel an attraktiven neuen Sneakern haben Nike in den vergangenen Quartalen ausgebremst. Doch bei Analysten regt sich Hoffnung auf eine Kehrtwende. Neben Ereignissen wie der Fußball-Europameisterschaft sollen auch Neuerungen in der Produktpalette Schub liefern.

Von Alex Wehnert, New York

Bei der laufenden Fußball-Europameisterschaft hat Nike gegenüber Konkurrenten wie Adidas die Nase vorn: Neun der 24 Teams treten in Trikotsätzen des US-Sportartikelkonzerns an, so viele Mannschaften rüstet kein Wettbewerber aus. An der Börse hinkt Nike dagegen deutlich hinterher. Auf Jahressicht hat die Aktie des Unternehmens aus Oregon nahezu 14% an Wert verloren, Adidas legten im gleichen Zeitraum um fast 25% zu. Eine schwächelnde Nachfrage in China und ein Mangel an attraktiven neuen Sneakern haben Nike in den vergangenen Quartalen ausgebremst – doch bei Analysten regt sich Hoffnung auf die Kehrtwende.

Die Analysten von Bank of America glauben einerseits, dass die Erwartungen an der Wall Street nach der Entwicklung der vergangenen Quartale ausreichend stark gesunken sind, um sie deutlich übertreffen zu können. Die Konsensprognosen für das Ergebnis pro Aktie im Anfang Juni begonnenen Fiskalzyklus 2025 seien über die vergangenen beiden Jahre um 35% zurückgegangen.

Hohe Einsparungen angekündigt

Wenngleich Nike auch in den vergangenen Quartalen gewinnseitig leicht besser abschnitt als erwartet, reichte dies angesichts des schwachen Nachfragetrends nicht aus, um für Optimismus zu sorgen. Die hartnäckig hohe Inflation und der verstärkte Fokus der amerikanischen Verbraucher auf den Basiskonsum trübten den Ausblick für Mode- und Sportartikelanbieter zusätzlich ein. Im Dezember kündigte Nike an, die Kosten über die folgenden drei Jahre um 2 Mrd. Dollar drücken zu wollen, und stellte eine pessimistischere Absatzprognose.

Inzwischen sieht Bank of America aber zumindest im neuen Fiskaljahr Raum für positive Überraschungen als Stütze für den Aktienkurs. Neben Ereignissen wie der Europameisterschaft in Deutschland und den Olympischen Sommerspielen in Paris könnten demnach auch Innovationen mittelfristig positive Effekte bringen. Der Konzern arbeite daran, seine beliebte „Jordan“-Linie auf Produkte abseits von Basketballsneakern auszuweiten. Dabei müsse Nike zwar darauf achten, die in Kooperation mit Sportlegende Michael Jordan aufgelegte Reihe nicht zu stark zu verwässern. Nichtsdestotrotz seien neue Produktentwicklungen der Schlüssel für eine Rückkehr zum Erfolg.

Hoffnung auf Investorentag

Die Analysten haben die Aktie zuletzt von „Neutral“ hochgestuft und empfehlen sie nun zum Kauf. Damit befinden sie sich in guter Gesellschaft: In der Datenbank des Informationsdienstleisters Refinitiv finden sich lediglich drei „Verkaufen“-Vota für den Titel. Dagegen raten 13 Investmenthäuser zum Halten und 24 zum Erwerb der Aktie – neun davon mit starkem Nachdruck. Auch Goldman Sachs zeigt sich angesichts „grüner Triebe“ im Innovationsportfolio zuletzt optimistischer. Hoffnungsvolle Blicke richten sich bereits auf den Herbst: Dann soll der Sportartikelkonzern auf seinem ersten Investorentag seit sieben Jahren Updates zur langfristigen Strategie geben.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.