US-Notenbank

Anstieg der Inflation spricht für straffere Fed-Politik

Der starke Anstieg der Verbraucherpreise fordert die Fed heraus. Vor der Sitzung des Offenmarktausschusses stellt sich die Frage, ob die Notenbanker schon bald ihre Anleihekäufe reduzieren.

Anstieg der Inflation spricht für straffere Fed-Politik

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Mittwoch, 28.7.:

Die in der neuen Woche stattfindende Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) der US-Notenbank dürfte die wachsende Bereitschaft in den Reihen der Währungshüter unterstreichen, die geldpolitischen Zügel allmählich wieder straffer zu ziehen. Dies wurde bereits bei dem Treffen im Juni klar, als die Wachstumsprognosen ebenso wie die Inflationsprognosen recht kräftig hochgeschraubt wurden. Folglich verriet der neue „dot plot“ der Fed, dass 13 der 18 Teilnehmer an den FOMC-Sitzungen spätestens für 2023 Zinserhöhungen erwarten.

Bei der anstehenden Sitzung werden die Fed-Gouverneure darüber hinaus die jüngsten Inflationsdaten zu berücksichtigen haben, die weiter zunehmenden Preisdruck signalisieren. Die Verbraucherpreise legten im Juni mit einem Plus von 5,4 % und einer Kernrate von 4,5 % so stark zu wie zuletzt vor der globalen Finanzkrise, und auf Erzeugerebene wurde der kräftigste Anstieg seit 2010 gemessen. So gesehen scheint einiges dafür zu sprechen, dass diejenigen im FOMC, die stark auf die Inflation achten, die Oberhand behalten und die Abschlusserklärung Hinweise darauf enthalten wird, wann die Notenbank damit beginnen wird, ihre Anleihekäufe zurückzufahren.

Offen bleibt der Ausgang der Sitzung dennoch, und zwar, weil Notenbankchef Jerome Powell zuletzt betonte, dass die Erholung noch „ein gutes Stück von dem Punkt entfernt ist, an dem wir mit Tapering beginnen werden“ und man höhere Preise für einige Zeit dulden werde.