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Apple will bei Entwicklerkonferenz den KI-Anschluss herstellen

Bei der Entwicklerkonferenz von Apple rücken neue Software-Features auf Basis künstlicher Intelligenz in den Mittelpunkt. So dürfte der Konzern laut Analysten Pläne konkretisieren, das Smartphone-Betriebssystem iOS aufzumotzen – und dabei auch auf Technologie der Konkurrentin Alphabet zurückgreifen.

Apple will bei Entwicklerkonferenz den KI-Anschluss herstellen

10.–14. Juni

Apple sucht den KI-Anschluss

Bei der Entwicklerkonferenz von Apple rücken neue Software-Features auf Basis künstlicher Intelligenz in den Mittelpunkt. So dürfte der Konzern laut Analysten Pläne konkretisieren, das Smartphone-Betriebssystem iOS aufzumotzen – und dabei auch auf Technologie der Konkurrentin Alphabet zurückgreifen.

Von Alex Wehnert, New York

Der Technologieriese Apple baut vor seiner jährlichen Entwicklerkonferenz große Erwartungen auf. „Actiongeladen“ soll die „World Wide Developers Conference“ werden, die der Konzern in diesem Jahr zwischen dem 10. und 14. Juni abhält. Bei der Eröffnungsrede von CEO Tim Cook stehen Ankündigungen zu Software- und Produktentwicklung auf dem Programm – statt neuer iMac-Computer und sonstiger Hardware dürfte dabei laut Analysten vor allem künstliche Intelligenz (KI) in den Mittelpunkt rücken.

Bereits auf der Hauptversammlung Ende Februar betonte Cook, der Konzern investiere „signifikant“ in generative KI. So plant Apple wohl, ihre Betriebssysteme mit neuen Funktionen auf Basis lernfähiger Algorithmen auszurüsten. Auch vor Kooperationen mit großen Tech-Konkurrenten, die in der Entwicklung großer Sprachmodelle schon deutlich weiter sind, schreckt der Technologieriese wohl nicht zurück: Im März machten Berichte die Runde, gemäß denen Apple die Google-Software Gemini in das neue Betriebssystem iOS 18 implementieren will, die für die nächste Generation von iPhones vorgesehen ist.

Arbeit an eigenen KI-Modellen

Zudem arbeitet Apple laut Bloomberg an eigenen KI-Modellen, die aber ähnlich wie bei anderen Smartphone-Herstellern, die entsprechende Pläne im Februar auf dem Mobile World Congress in Barcelona vorgestellt hatten, auf dem Gerät selbst installiert werden sollen. Gemini AI soll dagegen Cloud-basiert funktionieren und Inhalte wie Bilder und Texte auf Basis von Benutzerbefehlen generieren.

Eine solche Kooperation gilt auch für die Google-Mutter Alphabet im KI-Wettrennen mit Amazon und Microsoft als wichtiger Schritt. Die drei Tech-Riesen sind in einen harten Kampf um die Vormachtstellung bei KI verstrickt. Ihre Cloud-Sparten profitieren dabei von der gestiegenen Nachfrage nach rechenintensiven Anwendungen, die Konzerne investieren hohe Milliardenbeträge in den Ausbau ihrer Kapazitäten. Doch während Alphabet im Cloud-Geschäft hohen Aufholbedarf gegenüber Microsoft und Amazon hat, würde die Google-Mutter durch einen Deal mit Apple auf einen Schlag Milliarden neuer Nutzer für ihre Smartphone-Software erreichen.

Datenschutz im Fokus

Allerdings kursieren Gerüchte, gemäß denen Apple keine exklusive Vereinbarung mit Alphabet schließen, sondern auch Technologie der von Microsoft gestützten Schmiede OpenAI in iOS18 integrieren will. Angeblich sollen auch die Systeme für das iPad und den iMac deutlich stärker KI-unterstützt werden. Zugleich warten Investoren auf Erklärungen dazu, wie Apple bei aller Software-Innovation den Datenschutz hoch halten will.

Unterdessen hält sich bei den Anhängern des iPhone-Konzerns noch ein Funke Hoffnung, dass es auf der „World Wide Developers Conference“ doch neue Hardware zu sehen geben wird. Analysten halten es aber höchstens für möglich, dass der Tech-Riese ein noch nicht fertiggestelltes Produkt umreißen und somit Interesse an einem künftigen Marktstart wecken könnte.

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