Aroundtown arbeitet an neuer Finanzierungsstruktur
29. Mai
Aroundtown arbeitet an neuer Finanzierungsstruktur
hek Frankfurt
Die Aussicht auf weitere Zinsrückgänge, rückläufige Risikoprämien und die allmähliche Belebung der Transaktionsmärkte geben den Immobilienwerten Auftrieb. Die Aroundtown-Aktie profitiert außerdem von einem unternehmensspezifischen Faktor, nämlich dem Umtausch unbefristeter Anleihen, Perpetuals genannt. Die hybriden Papiere stuft die Ratingagentur S&P zur Hälfte als Eigenkapital ein – aber nur bis zum ersten Kündigungstermin. Wird dann nicht getilgt, geht der Eigenkapitalanteil verloren. Durch den Umtausch hat sich Aroundtown verlorene Eigenkapitalanteile quasi zurückgeholt und damit das Rating abgesichert. Ein Downgrade würde für sich genommen Finanzierungen verteuern.
Aufgrund der extrem hohen Kapitalintensität spielt die Kreditwürdigkeit im Immobiliensektor eine zentrale Rolle. S&P stuft Aroundtown mit „BBB+“ ein – eine im Branchenvergleich sehr solide Bewertung im unteren Investment Grade – mit negativem Ausblick.
Stabilisierung im Wohnungssektor
Das Vorgehen bei den Hybrids dürfte auch bei der Präsentation der neuen Quartalszahlen am 29. Mai diskutiert werden. Außerdem werden Anleger auf Fortschritte beim Deleveraging achten. Dabei setzt Aroundtown neben dem Verkauf von Immobilien auch auf den Rückkauf von Bonds mit Discount zum Nennbetrag und die Umschichtung in besicherte Bankdarlehen. Eine Neubewertung des Portfolios steht üblicherweise erst zur Jahresmitte an. Analysten rechnen mit weiteren Wertverlusten im laufenden Jahr, da Aroundtown ein starkes Exposure im Bürosektor hat, der unter der schwachen Wirtschaft und dem Arbeiten im Homeoffice leidet. Im Wohnungsbereich hingegen scheinen sich die Bewertungen zu stabilisieren. Die Wohnungstochter Grand City hat bei ihren Verkäufen im Startquartal Preise erzielt, die um 2% über dem Buchwert liegen.