Hauptversammlung

Bayer-Chefs dürften trotz Horrorjahr entlastet werden

Dienstag, 27.4.: Die Bayer-Aktionäre sind mittlerweile an einiges gewöhnt nach der wertvernichtenden Übernahme von Monsanto vor drei Jahren. In diesem Jahr müssen sie einen Konzernverlust von über 10 Mrd. Euro verdauen, den der Dax-Konzern durch...

Bayer-Chefs dürften trotz Horrorjahr entlastet werden

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Dienstag, 27.4.:

Die Bayer-Aktionäre sind mittlerweile an einiges gewöhnt nach der wertvernichtenden Übernahme von Monsanto vor drei Jahren. In diesem Jahr müssen sie einen Konzernverlust von über 10 Mrd. Euro verdauen, den der Dax-Konzern durch den teuren Vergleich zu den Glyphosat-Klagen in den USA eingefahren hat. Eine Dividende gibt es dennoch, auch wenn sie mit 2 Euro um 80 Cent niedriger ausfällt als im Vorjahr.

Eine Niederlage in der Hauptversammlung wie vor zwei Jahren muss die Bayer-Führung jedoch nicht fürchten. Bei dem Aktionärstreffen 2019 war der Vorstand um Konzernchef Werner Baumann wegen der Monsanto-Risiken nicht entlastet worden. Baumann blieb jedoch trotzdem im Amt, mittlerweile ist sein Vertrag sogar bis 2024 verlängert worden.

Die wichtigsten Stimmrechtsberater empfehlen in diesem Jahr die Entlastung der Bayer-Führung. Das virtuelle Format der Hauptversammlung hat Bayer weiterentwickelt und räumt in diesem Jahr Fragestellern ein Nachfragerecht während der Veranstaltung ein.

Operativ hat sich der Vorstand kürzlich mehr Dynamik im Wachstum auf die Fahnen geschrieben. Die neuen Mittelfristziele sehen bis 2024 einen Konzernumsatz zwischen 43 und 45 Mrd. Euro vor. Der laufende Turnus wird eher ein Übergangsjahr mit einem Erlösrückgang auf etwa 40 bis 41 Mrd. Euro sein. Dabei spielen Währungseffekte eine große Rolle. Kostensenkungen von 1,5 Mrd. Euro sollen die Margen vor allem in Cropscience und Consumer Health antreiben. Die Kapitalkosten will Bayer 2022 wieder verdienen. Das war zuletzt 2017 der Fall.