Bewertungsrisiken setzen Aroundtown zu
27. März
Bewertungsrisiken setzen Aroundtown zu
hek Frankfurt
Früher, vor der Immobilienkrise, war mal der Dax-Aufstieg das Ziel von Aroundtown. Davon ist der in Luxemburg ansässige Konzern weit entfernt. Nach dem langen Kurssturz bis unter 1 Euro hat sich die Notierung zwar erholt, liegt aber noch immer rund 80% unter dem Hoch von Februar 2020. Damit kommt Aroundtown nur noch auf 2 Mrd. Euro Börsenwert. Bei der Berichterstattung zum Geschäftsjahr 2023 stehen, wie bei anderen Branchenunternehmen, die Verschuldung und die Abschreibungen auf den Immobilienbestand im Fokus. Die Dividende dürfte abermals ausfallen. Die auf Wohnimmobilien spezialisierte Tochtergesellschaft Grand City Properties hat diesen Schritt bereits verkündet.
Wertkorrekturen im Portfolio
Der Wettbewerber Hamborner Reit, der Büros und Einzelhandelsobjekte besitzt, hat den Verkehrswert seines Portfolios 2023 auf vergleichbarer Basis um 10,5% herabgesetzt. Beim Bürovermieter Alstria waren es 770 Mill. Euro, was 16,7% des bilanzierten Verkehrswerts Ende 2022 entspricht. Aroundtown hat den Portfoliowert zum Halbjahr 2023 auf vergleichbarer Basis um 6% gesenkt, so dass laut Analysten für die zweite Jahreshälfte weitere signifikante Korrekturen ins Haus stehen.
Das würde sich auf den Verschuldungsgrad auswirken, da dieser in Relation zum Immobilienvermögen gemessen wird, und somit die Ausgangsposition für neue Kredite verschlechtern. Aroundtown steuert gegen mit Immobilienverkäufen, dem Rückkauf von Bonds zu Kursen unter Nennwert und Umschichtungen in besicherte Kredite.
Büros, Wohnungen und mehr
Mit einem Anteil von 41% bilden Büros den Schwerpunkt des Aroundtown-Portfolios. Neben Wohnungen besitzt das Unternehmen auch Hotels und darüber hinaus Handels- und Logistikgebäude.