Chemieindustrie

Covestro und die Folgen einer Gasmangel­lage

Mit einer Korrektur der Prognose hatte Covestro die Investoren schon im Mai auf dem falschen Fuß erwischt. Und nun zeichnet sich auch noch eine Gasmangellage ab.

Covestro und die Folgen einer Gasmangel­lage

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Dienstag, 2.8.:

Die Kurserholung der börsennotierten Chemiekonzerne, die mit der Gasbelieferung durch Nord Stream1 in der vorigen Woche einsetzte, war nur von kurzer Dauer. Denn schon am Montag kündigte die russische Gazprom an, die Zufuhr von Mittwoch an auf 20% zu drosseln. Die Aktie des energieintensiven Kunststoffkonzerns Covestro, der am kommenden Dienstag seinen Zwischenbericht veröffentlicht, hat seit Jahresbeginn etwa 40% eingebüßt. Zwar versuchte Finanzchef Thomas Toepfer jüngst im Interview mit dieser Zeitung zu beruhigen und stellte für das Berichtsquartal ein operatives Ergebnis am oberen Rand des Zielkorridors in Aussicht. Doch die Ängste der Investoren sitzen tief, hatte Covestro sie doch schon im Mai mit einer deftigen Gewinnwarnung auf dem falschen Fuß erwischt. Grund für die Prognosekorrektur waren die Folgen des harten Lockdowns in China und die erwartete wirtschaftliche Abschwächung. Die sich nun abzeichnende Gasmangellage war darin noch nicht berücksichtigt.