Deutsche Börse spricht über Wachstumschancen
fed Frankfurt
7./8. Februar
Deutsche Börse spricht über Wachstum
Die Aktionäre der Deutschen Börse haben im Moment wenig Grund zur Unzufriedenheit. Lag der Kurs des Handelsplatzbetreibers Anfang November noch unter 160 Euro, so notiert das Papier aktuell nördlich der 180-Euro-Marke. Damit haben die Märkte auf den guten Geschäftsverlauf der Börse im vergangenen Jahr reagiert. Trotz geringer Volatilität im Spätsommer und Herbst ist es dem Unternehmen gelungen, die eigenen Ziele zu übertreffen. Wenn die Deutsche Börse am 7. Februar abends vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 veröffentlicht und tags darauf bei der Bilanzpressekonferenz erläutert, wird erstmals ein Nettoumsatz von 5 Mrd. Euro erwartet. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte auf 2,9 Mrd. Euro hochgelaufen sein. Beide Kennziffern entsprechen im Vorjahresvergleich einem stattlichen Plus von 14% bis 15%.
Deutliche Steigerungen von Umsatz und Gewinn zugetraut
Wachstum wird auch beim Blick nach vorn das Thema bleiben. Denn die Deutsche Börse hat bereits bei der Präsentation ihrer Mittelfrist-Strategie Horizon 2026 deutlich gemacht, dass sie sich weiterhin deutliche Steigerungen von Umsatz und Gewinn zutraut. Zum einen, weil ihr traditionelles Geschäft dynamisch bleiben dürfte – und ein Teil davon ohnehin wiederkehrende Einnahmen sichere. Zum anderen, weil sich die Börse vor allem in ihrem neuen Geschäftsfeld Investment Management Solutions noch kräftige Impulse verspricht. Ein Element der Management Solutions, nämlich
der milliardenschwere Zukauf Simcorp, dürfte im Schlussquartal 2023 bereits einen zusätzlichen Ergebnisanteil (vor außerordentlichen Lasten) von 85 Mill. Euro geliefert haben.
Besonders neugierig dürfte das Anlegerpublikum zuhören, falls Vorstandschef Theodor Weimer die Wachstumsaussichten bei Investment Management Solu-
tions in den nächsten Monaten weiter konkretisiert. Auch gibt es bislang eher allgemein gehaltene Prognosen für die Wachstumschancen bei digitalen Vermögenswerten. Aufmerksamkeit kann Weimer schließlich gewiss sein, wenn er Andeutungen über künftige Aktienrückkäufe machen sollte. Dieses Instrument spielt ja wieder eine etwas größere Rolle. Last but not least werden die Investoren das Ohr spitzen, falls sich der Börsen-CEO über den Auswahlprozess für seinen Nachfolger äußern sollte.