Linux-Spezialist

Dollarstärke drückt Umsatz von Suse

Man muss nicht über hellseherische Fähigkeiten verfügen, um Linux-Softwarespezialist Suse kräftigen Gegenwind von der Währungsseite zu prophezeien.

Dollarstärke drückt Umsatz von Suse

scd

Donnerstag, 22.9.:

Man muss nicht über hellseherische Fähigkeiten verfügen, um Linux-Softwarespezialist Suse kräftigen Gegenwind von der Währungsseite zu prophezeien. Das in Nürnberg ansässige Unternehmen berichtet in Dollar und dürfte damit zumindest auf der Umsatzseite mit der Dollarstärke zu kämpfen haben. Der US-Softwarekonzern Oracle hatte im Ende August abgelaufenen Quartal einen negativen Einfluss von fünf Prozentpunkten auf das Erlöswachstum berichtet. Bei Suse könnte dieser sogar noch höher ausfallen, da der Konzern unter Führung der US-Managerin Melissa Di Donato im direkten Vergleich einen noch größeren Anteil seiner Erlöse außerhalb der Vereinigten Staaten erwirtschaftet.

Abgesehen von den negativen Währungseffekten rechnen die meisten Analysten aber mit einer positiven Entwicklung des Geschäfts. Einer Erhebung von Vara Research zufolge dürfte der Umsatz im Ende Juli abgelaufenen Vierteljahr um Sondereffekte bereinigt um knapp 7% auf 161 Mill. Dollar zulegen. Der bereinigte freie Cashflow soll um 70% auf 67 Mill. Dollar zulegen und die Nettoverschuldung binnen Jahresfrist von 653 Mill. auf 580 Mill. Dollar schrumpfen. Spannender als die aktuellen Zahlen dürfte aber ohnehin die Auftragsentwicklung sein. Nach dem zweiten Quartal hatte das Unternehmen im Juli erklärt, dass das konjunkturelle Umfeld einen gewissen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung habe.

Die befragten Analysten gehen vor allem im Kerngeschäft von einer Abschwächung des Wachstums aus. Das jährliche Auftragsvolumen (ACV) im Bereich Core, das im zweiten Quartal bereinigt noch um fast ein Viertel zugelegt hatte, wird nun um 7% rückläufig erwartet. Im Emerging-Geschäft, zu dem auch der Zukauf Rancher zählt, soll sich der ACV derweil auf 31 Mill. Dollar nahezu verdoppeln.