US-Notenbank

Fed will an der Zinsschraube drehen

Das Lenkungsgremium der Fed könnte die Anhebung des Leitzinses um 25 Basispunkte bekanntgeben. Einige Mitglieder befürworten einen deutlich höheren Anstieg.

Fed will an der Zinsschraube drehen

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Mittwoch, 16.3.:

Am kommenden Dienstag wird die zweitägige Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) der US-Notenbank beginnen, und nach dem Treffen wird das Lenkungsgremium der Fed aller Voraussicht nach eine Anhebung des Leitzinses um 25 Basispunkte bekannt geben. Notenbankchef Jerome Powell hat wiederholt bekräftigt, dass er sich zunächst für einen kleinen Zinsschritt aussprechen werde. Zwar wird erwartet, dass einige Vorstandsmitglieder für eine Straffung um 50 Basispunkte plädieren werden. Gleichwohl gilt als sicher, dass eine Mehrheit der Fed-Gouverneure Powells Vorgabe folgen wird.

Unklar bleibt hingegen, mit welchem Tempo sich dann die Zinswende fortsetzen wird, die im weiteren Jahresverlauf aus mehreren Anhebungen des Tagesgeldsatzes be­stehen wird. James Bullard, der Präsident der Federal Reserve Bank von St. Louis und ein stimmberechtigtes Mitglied des FOMC, meint dazu, dass bis zum Juli die Federal Funds Rate um einen Prozentpunkt heraufgesetzt werden sollte. Noch weiter ging kürzlich Charles Evans, der den Fed-Ableger in Chicago leitet. Evans kann sich bis zum Jahresende insgesamt sieben Zinserhöhungen vorstellen.

Powell hat betont, dass die Ungewissheit über den weiteren konjunkturellen Verlauf als Folge des Kriegs in der Ukraine deutlich gestiegen ist. Das könnte sowohl auf die nächsten Zinsschritte als auch den geplanten Bilanzabbau Einfluss haben. Immerhin hofft Powell, dass sich das FOMC nächste Woche auf einen vorläufigen Zeitplan für die Reduktion der Bilanz einigen kann, die mittlerweile bei 9 Bill. Dollar liegt.

Aufmerksamkeit werden die Märkte auch den aktualisierten Konjunkturprognosen schenken, welche das FOMC alle drei Monate veröffentlicht. Im Dezember hatten die Währungshüter für dieses Jahr einen Anstieg des PCE-Preisindex um 2,6% und an der Kernrate gemessen um 2,7% vorausgesagt. Experten erwarten, dass beide Prognosen deutlich nach oben revidiert werden.