Montag, 18.7.:

Zum Wochenstart geht die Quartalssaison der US-Banken mit den Geschäftsergebnissen von Goldman Sachs und Bank of America weiter. Beide Institute verdienen traditionell gutes Geld mit der Beratung bei Übernahmen und Fusionen (Mergers & Acquisitions, M&A). Nachdem in dem Geschäftsfeld im vergangenen Jahr noch Rekordvolumina bewegt und entsprechend hohe Provisionseinnahmen erzielt wurden, ist es nun weitgehend zum Stillstand gekommen. Hintergrund ist der weiterhin rasante Anstieg der Inflation und die damit einhergehende Sorge vor weiteren Zinserhöhungen. Da es in diesem Umfeld völlig unklar ist, zu welchen Konditionen Firmenübernahmen finanziert werden können, liegen viele Deals auf Eis. Die übrigen Sparten könnten dagegen unter die Räder kommen, falls die Fed die Zinsschraube allzu fest andrehen und die US-Wirtschaft in die Rezession rutschen sollte.

Nach Einschätzung der Analysten der Deutschen Bank reflektiert die gegenwärtige Börsenbewertung der US-Banken, die in den vergangenen Wochen etwa 30% abgegeben haben, bereits eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 65 bis 75 %. Um auf diese Zahl zu kommen, haben die Analysten den bisherigen Kursabschlag ins Verhältnis gesetzt zu dem Einbruch um 40 bis 45%, den sie für den Fall veranschlagen, dass es wirklich zu einer Rezession kommt.

Bei der Bank of America, die im ersten Quartal steigende Erlöse verbucht hatte, erwarten die Analysten im Schnitt im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahres einen Gewinn pro Aktie von 0,81 Cent. Bei der weniger breit aufgestellten Wettbewerberin Goldman Sachs liegt die Konsensschätzung aktuell bei 8,87 Cent.