Finanzmarktkalender13. Juni

Protest gegen MSC-Deal begleitet HHLA-Hauptversammlung

Der Hamburger Hafenkonzern HHLA steht möglicherweise vor der vorläufig letzten ordentlichen Hauptversammlung als börsennotiertes Unternehmen. Vorher muss aber der geplante MSC-Einstieg noch vollzogen werden.

Protest gegen MSC-Deal begleitet HHLA-Hauptversammlung

13. Juni

Protest gegen MSC-Deal begleitet HHLA-Hauptversammlung

ste Hamburg

Wird es die letzte ordentliche Hauptversammlung der HHLA als börsennotierte Gesellschaft sein? Seit September vergangenen Jahres ist der Plan bekannt, dass das Hamburger Hafen- und Logistikunternehmen nach dem Einstieg des weltgrößten Reedereikonzerns MSC künftig als Joint Venture der weiterhin mehrheitlich, aber nur noch mit 50,1% beteiligten Stadt Hamburg und des Minderheitsgesellschafters aus Genf geführt und mit seinem seit 2007 börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik aus dem Börsenhandel genommen werden soll.

Voraussetzung für die vom Hamburger Senat vereinbarte, aber nicht nur von Gewerkschaften und Arbeitnehmern der HHLA abgelehnte Übereinkunft mit MSC ist vor allem noch die Zustimmung durch die Hamburger Bürgerschaft. Diese kann bei einer Mehrheit der rot-grünen Koalition im Parlament indes als sehr wahrscheinlich gelten. Im Raum steht eine Abstimmung in der letzten Plenumssitzung vor der Sommerpause am 26. Juni. Zu diesem Termin bereitet die Gewerkschaft Verdi eine neue Protestaktion vor. Die Opposition in der Bürgerschaft und HHLA-Aktionäre werfen dem Senat vor, das Unternehmen unter Wert zu verkaufen und gegen das EU-Beihilferecht zu verstoßen.

Vielfacher Protest

Zuletzt wurde auch bekannt, dass der ehemalige wirtschafts- und hafenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Joachim Seeler, aus Protest gegen den MSC-Einstieg nach 38 Jahren seine Partei verlassen hat. Es habe kein Ausschreibungsverfahren für den Teilverkauf der HHLA gegeben, es existiere kein Verkehrswertgutachten zum Wert des Hafenkonzerns.

Protest zeichnet sich im Verlauf der Hauptversammlung auch ab, weil sie erneut als virtuelle Veranstaltung ausgerichtet wird. Kleinaktionäre und Anlegerschützer dürften das Format wie im Vorjahr kritisieren.

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