Labour-Wahlsieg gilt als ausgemacht
hip London
4. Juli
Labour-Wahlsieg ist Umfragen zufolge eine ausgemachte Sache
Wahlbeteiligung bestimmt das Ausmaß der Tory-Niederlage
Anders als die französischen Parlamentswahlen werden die britischen Unterhauswahlen an den Finanzmärkten weitgehend ignoriert. Denn wenn man sich die Meinungsumfragen ansieht, liegt Labour so weit vorn, dass es den regierenden Konservativen nicht möglich sein wird, den Vorsprung der Opposition bis zum Donnerstag wieder wettzumachen.
Es geht also nur noch um das Ausmaß der Niederlage. Dafür dürfte die Wahlbeteiligung maßgeblich sein. Je mehr Anhänger von Oppositionsführer Keir Starmer von der Labour Party am 4. Juli nicht im Wahllokal erscheinen, weil sie denken, auf ihre Stimme komme es nun nicht mehr an, desto kleiner könnte seine Mehrheit im House of Commons ausfallen. Vielleicht werden Wähler auch taktisch abstimmen, um eine jede Debatte erstickende Mehrheit von Labour zu vermeiden.
Reform UK im Nachteil
Zu den interessanten Fragen gehört außerdem, wer die zweitgrößte Fraktion im Unterhaus stellen wird: Tories oder Liberaldemokraten? Würde im Vereinigten Königreich wie in Deutschland Verhältniswahlrecht herrschen, käme auch Nigel Farages neue Rechtspartei Reform UK in Frage. Doch es herrscht Mehrheitswahlrecht. Wer die meisten Stimmen in seinem Wahlkreis bekommt, zieht ins Parlament ein.
Starmer und seine Schatzkanzlerin Rachel Reeves versprechen unterdessen unentwegt Kontinuität und Stabilität. Doch Wahlversprechen werden selten eingehalten.