Lufthansa-Geschäft gewinnt deutlich an Fahrt
lis
Mittwoch, 3.11.:
Das Thema Staatshilfe hat Lufthansa dank der milliardenschweren Kapitalerhöhung weitgehend abgearbeitet, nun kann sich das Management wieder verstärkt dem operativen Geschäft widmen. Das gewinnt angesichts der Impffortschritte und gelockerten Coronabeschränkungen wieder an Fahrt. Selbst die Nachfrage nach Geschäftsreisen, der bisher eine langsamere Erholung nachgesagt wurde als bei Urlaubsreisen, hat sich laut CEO Carsten Spohr zuletzt überraschend schnell erholt. Spohr rechnet mit einem Anhalten der guten Entwicklung bis in den Dezember, da Geschäftsreisen weniger saisonabhängig als Urlaubsflüge sind.
Ob dies Folgen hat für die bisherigen Einschätzungen zur wirtschaftlichen Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr, werden Anleger am Mittwoch erfahren, wenn die Fluggesellschaft Zahlen für das dritte Quartal vorlegt. In normalen Zeiten wird in diesem Vierteljahr ein Großteil der Ergebnisse eingeflogen. Doch in der Corona-Pandemie ist alles auf den Kopf gestellt. Derzeit ist das Frachtgeschäft Haupt-Ergebnisbringer, und dieses hat seine stärkste Phase am Jahresende. Allein in der ersten Jahreshälfte hatte Lufthansa Cargo ihr bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 640 Mill. Euro im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2020 mehr als verdoppelt. Dagegen hatten die Netzwerk-Carrier des Konzerns ihre Verluste zwar eingegrenzt, sind aber mit einem bereinigten Ebit von knapp 1,2 Mrd. Euro erneut tief in den roten Zahlen gelandet. Tochter Eurowings war zwischen Januar und Juni bei einem Ebit von –108 Mill. Euro gelandet. Für das Gesamtjahr erwartet Lufthansa konzernweit ein negatives bereinigtes Ebit, das allerdings besser ausfallen soll als 2020 (–5,5 Mrd. Euro).