Sportartikelindustrie

Marktführer Nike will sichals Wachstumsfirma beweisen

Die Corona-Delle im Umsatz haben die Sportartikelkonzerne hinter sich gelassen. Nike nimmt sich zweistellige Wachstumsraten für die nächsten vier Jahre vor.

Marktführer Nike will sichals Wachstumsfirma beweisen

jh

Donnerstag, 23.9.:

Die Nachfrage ist für die Sportartikelbranche nicht das Problem. Schuhe, Bekleidung und Accessoires sind in vielen Teilen der Welt stark gefragt. Aber auf der Angebotsseite hakt es. Grund sind die Folgen der Corona-Pandemie. Wegen Fabrikschließungen in Vietnam fiel zeitweise ein wichtiges Produktionsland aus. Die Unternehmen beschäftigen sich deshalb mit Ausweichstrategien.

Dennoch legten Adidas und Puma im vergangenen Quartal von April bis Juni – der Vorjahreszeitraum war wegen Ladenschließungen besonders schwach – ein starkes Wachstum vor: Der Umsatz von Adidas stieg währungsbereinigt um 55%, Puma verdoppelte den Erlös nahezu. Am kommenden Donnerstag folgt Weltmarktführer Nike mit dem Bericht für das erste Quartal (von Juni bis August) seines neuen Geschäftsjahres. Im Vorquartal war der Umsatz um 88% nach oben geschossen.

Nike will nach der Corona-Delle weiter zulegen. „Wir erwarten auch in Zukunft ein starkes Umsatzwachstum“, hatte Finanzvorstand Matt Friend zur Vorlage der Geschäftszahlen des vierten Quartals gesagt. Zum einen sieht Nike erhebliche Marktchancen für sich, zum anderen beschleunigt der Konzern „die Umstellung auf ein direkteres, mitgliederorientiertes Geschäftsmodell“. Bis 2025 erwartet der Vorstand ein durchschnittliches Umsatzwachstum mit einer hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Rate pro Jahr. Derzeit mache das Direktgeschäft (Online und eigene Läden) rund 40% des Markenumsatzes aus, berichtete Friend. 2025 sollen es 60% sein.

Stark wachsen will Nike vor allem in China – um etwa 10 bis 15%. Für Europa peilt das Unternehmen eine hohe einstellige Rate an, für Nordamerika eine mittlere bis hohe einstellige.