Mehr Klarheit in der Strategie
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Dienstag, 7.12.:
ABB-Chef Björn Rosengren liebt es offensichtlich, die Investoren zu überraschen. Der Schwede hat im Frühjahr 2020 das Zepter bei dem Schweizer Elektrotechnikkonzern übernommen und in kurzer Zeit nicht nur die Organisation grundlegend verändert, sondern auch verschiedene Geschäftsbereiche abgestoßen oder deren Verkauf beziehungsweise Ausgliederung angekündigt. Auf dem mit Spannung erwarteten Kapitalmarkttag wird Rosengren mehr über seine Pläne verraten.
Analysten wollen auch wissen, was ABB mit dem erwarteten Milliardenerlös aus dem Verkauf von drei der 23 Konzerndivisionen anstellen möchte. Rosengren hatte kurz nach seinem Antritt in Zürich erklärt, ABB werde ein Drittel des künftigen Wachstums mit Akquisitionen stemmen. Inwieweit solche Akquisitionsziele bereits gefunden sind, wird Gegenstand der Diskussion am Montag sein. Von Interesse ist auch der Fahrplan für die geplante Abspaltung der E-Mobility, die Rosengren mit einer Minderheit der Aktien an die Börse bringen will. Das immer noch günstige Umfeld für IPOs könnte für eine baldige Umsetzung des Plans sprechen.
Natürlich interessiert auch die aktuelle Situation des Unternehmens in der Pandemie. Nach neun Monaten hatte der Konzern einen heftigen Bestellungsstau gemeldet. Die Produktion kommt angesichts verschiedener Engpässe der Nachfrage kaum hinterher. Zur Sprache könnte schließlich auch das Engagement des neben der Familie Wallenberg zweitgrößten Aktionärs Cevian werden. Der schwedische Investmentfonds hatte unlängst die Hälfte seines Anteils an Thyssen verkauft.