Deutsche Telekom

Neue M&A-Fantasie

Seit August ist die Aktie der Deutschen Telekom um rund 10% gefallen, obwohl der Konzern seine Jahresprognose dreimal angehoben hat. M&A-Fantasie könnte dem Börsenwert nun neue Fantasie verleihen.

Neue M&A-Fantasie

hei

Donnerstag, 24.2.:

In Pandemiezeiten gehört die Deutsche Telekom ebenso wie andere Unternehmen der Branche zu denen, die sich durch ein robustes, nicht-zyklisches Geschäft und hohe Verlässlichkeit auszeichnen. Nachdem der Bonner Konzern die Prognose im Herbst zum dritten Mal angehoben hatte, steuert er auf ein operatives Ergebniswachstum von 8% zu. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ohne Leasingkosten (Ebitda AL) soll bei rund 38 Mrd. Euro landen nach 35 Mrd. Euro im Vorjahr. Analysten rechnen im Mittel präzise mit 37,2 Mrd. Euro, allerdings sind die Anfang Februar bekannt gewordenen Jahresergebnisse von T-Mobile US hier noch nicht eingeflossen. Die Tochter, die inzwischen rund 61% zum Tele­kom-Gewinn beiträgt, steigerte das bereinigte Ebitda AL um 16% auf 23,6 Mrd. Dollar.

Wo die Ergebnisentwicklung wenig Überraschungen erwarten lässt, hoffen die Anleger umso mehr auf neue M&A-Fantasie, die der seit dem Hoch bei 18,91 Euro im August um fast 10% zurückgefallenen T-Aktie neues Leben einhaucht. In Europa geht es in der Branche rund. BT Group, Vodafone und Telecom Italia stehen im Zentrum von Übernahmespekulationen. Bei der Telekom warten die Aktionäre auf Neuigkeiten zur milliardenschweren Sparte der Funktürme, die die große Konkurrenz schon vielfach auf die eine oder andere Weise zu Geld gemacht hat. Die Telekom lässt sich dabei Zeit. Zuletzt hieß es allerdings, dass es Gespräche über einen Zusammenschluss mit der Vodafone-Tochter Vantage Towers gebe, die im März vergangenen Jahres in Frankfurt an die Börse gegangen war.