Bankaufsicht

Neue Stresstest-Runde für Banken und Sparkassen

Die Masse der kleinen und mittleren Banken und Sparkassen muss in diesem Jahr einen Stresstest absolvieren. Hunderte Datenfelder füllten die Institute für BaFin und Bundesbank bereits aus. Am Mittwoch werden die Ergebnisse präsentiert.

Neue Stresstest-Runde für Banken und Sparkassen

jsc

Mittwoch, 28.9.:

Bankaufseher benötigen Daten, um sich nicht blind zu fühlen. So mussten rund 1300 Banken und Sparkassen im April und Mai Excel-Tabellen mit hunderten Datenfeldern bearbeiten, um ein Projekt von BaFin und Bundesbank zu ermöglichen: Ein Stresstest und einige Zinsszenarien stehen für das laufende Jahr auf der Agenda. Am Mittwoch legen die Datenspezialisten offen, wie gut die deutschen „Less Significant Institutions“ (LSI), die mangels Größe nicht von der EZB beaufsichtigt werden, für etwaige Schocks gerüstet sind.

Der letzte Stresstest im Jahr 2019 bescheinigte den Geldhäusern, in Summe solide kapitalisiert zu sein, auch wenn einige Dutzend Institute im Negativszenario mit der Kapitalquote unter den gesetzlichen Schwellenwerten lagen. Auch diesmal werden die Aufseher die Geldzunft weder durchweg preisen noch eine Bankkrise skizzieren, sondern Lob und Tadel wohl dosieren.

Das Ergebnis hängt von den Annahmen ab, über die Aussagekraft lässt sich also streiten. Die Szenarien rechnen die Fachleute von Ende 2021 an, die jüngste Zinswende wird nicht als Basisfall vorausgesetzt. Bereits zu Wochenbeginn hielt die Bundesbank fest, dass die aktuelle Zinswende der Branche mehr hilft als schadet. Das ahnt jeder Bankvorstand auch ohne komplexen Test.