Porsche sorgt bei VW für Tempo
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Montag, 13.3.:
Die Porsche AG hat trotz schwieriger Rahmenbedingungen für die Autoindustrie eine guten Lauf. Ende Oktober vergangenen Jahres – vier Wochen nach dem gelungenen Börsengang – legte der Sportwagenbauer glänzende Geschäftszahlen vor. Nach neun Monaten steigerte die traditionsreiche Edelmarke ihren Gewinn stärker als den Umsatz (vgl. BZ vom 28.10.2022).
Das bringt dem CEO noch mehr Rückenwind. Denn Oliver Blume sitzt nicht nur am Lenkrad des im Dezember in den Dax aufgestiegenen Unternehmens, sondern führt seit Anfang September auch den Mutterkonzern Volkswagen, der nach dem IPO mit 75% die Mehrheit der Stimmrechte an der Porsche AG hält. Diese nach Corporate-Governance-Aspekten sehr kritikwürdige Doppelrolle zeigt ihre Kuriosität unter anderem in der Kommunikation des Mehrmarkenkonzerns. Am Montag präsentiert Blume die Bilanz 2022 der Porsche AG, am darauffolgenden Tag legt er der Öffentlichkeit das Zahlenwerk von Volkswagen vor. Dabei liegt die Vermutung nahe, dass die Schwaben wesentlich zu den guten Bilanzzahlen und zu der Zuversicht des Mutterkonzerns für 2023 beigetragen haben.
Zuletzt überzeugte der Dax-Riese aus der niedersächsischen Tiefebene jedenfalls die Anleger mit einem robusten Ausblick. Aufgrund dieses operativen Schwungs sitzt Blume mit seiner Machtfülle fest im Sattel. Denn die beiden Unternehmerfamilien Porsche und Piëch verdienen prächtig mit.