Roche ist vorsichtig unterwegs
dz
Donnerstag, 20.10.:
Die am kommenden Donnerstag zur Veröffentlichung fälligen Umsatzzahlen von Roche für das dritte Quartal versprechen wenig Spektakuläres. Der Konzern selbst erwartet für das laufende Jahr ein stagnierendes bis leicht zunehmendes Geschäftsvolumen im tiefen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Mit Blick auf das Wachstum im ersten Semester, das immerhin 5,2% betrug, erscheint die Vorgabe eher konservativ.
Das ist zweifellos auch ganz im Interesse von CEO Severin Schwan, der im kommenden März ins Verwaltungsratspräsidium wechselt und die operative Leitung dann an den derzeitigen Diagnostik-Chef Thomas Schinecker übergeben wird. Es ist klar, dass Schwan seine immerhin achtjährige Zeit als Konzernchef lieber mit einer positiven als mit einer negativen Überraschung zu Ende bringen möchte. Konservative Prognosen haben bei Roche allerdings auch Tradition. Auch im vergangenen Jahr war das Unternehmen so vorsichtig unterwegs, dass es anlässlich der Veröffentlichung der Geschäftszahlen zum dritten Quartal die eigenen Prognosen erhöhen musste. Eine solche Überraschung ist auch diesmal nicht gänzlich ausgeschlossen, umso mehr, als sich die neuen Varianten des Coronavirus derzeit wieder stark ausbreiten und die Nachfrage nach Tests neu beleben. 2021 hatte Roche einen coronabedingten Umsatz von 7 Mrd. sfr erzielt. Für 2022 ist ein Umsatz von nur mehr 5 Mrd. sfr budgetiert.