Allianz

Schlussstrich unter Milliardenklagen im Visier

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende: Nach diesem Motto versucht die Allianz, die Milliardenklagen in den USA abzuhaken. Die Investoren würden eine Einigung begrüßen.

Schlussstrich unter Milliardenklagen im Visier

mic

Freitag, 18.2.:

Eigentlich könnte die Allianz der Bilanzpressekonferenz am Freitag gelassen entgegensehen. Vorstandschef Oliver Bäte und Finanzvorstand Giulio Terzariol, die den Journalisten die Zahlen erstmals auf Englisch präsentieren, werden auf ein operativ erfolgreiches Jahr blicken. Auch das vierte Quartal brachte keine außergewöhnlichen Schäden. Die Sparten Vermögensverwaltung und Lebensversicherung liefern im Alltagsgeschäft wie gewohnt sehr gute Zahlen. In der Schaden- und Unfallversicherung hat sich das Unternehmenskundengeschäft vom Corona-Einbruch 2020 sprunghaft erholt.

Trotzdem ist die Zahlenvorlage außergewöhnlich. Denn der Versicherer würde gerne den Milliardenschaden aus Klagen gegen AGI in den USA abhaken und im Jahr 2021 verbuchen. Dies würde das Ergebnis verhageln, wäre aber auch aus Sicht der Aktionäre wünschenswert. Denn das Thema lastet zentnerschwer auf dem Aktienkurs – und die Dividende wäre selbst bei einem hohen Schaden gesichert, weil die Ausschüttungspolitik entsprechend formuliert ist.

Allerdings ist die Sache diffizil. Zwei Felder sind zu unterscheiden. Für einen kompletten Schlussstrich wäre nicht nur ein Vergleich mit den Klägern, sondern auch eine Einigung mit der US-Justiz über Strafen nötig. Der Aufsichtsrat tagt schon am Donnerstag. Sollte er einen Deal absegnen, ist eine Ad-hoc erforderlich.

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