Finanzmarktkalender30. April

Schwacher Jahresstart für VW und Mercedes

Volkswagen und Mercedes-Benz sind schwach ins Geschäftsjahr 2025 gestartet. Beide Fahrzeugbauer legen am 30. April detaillierte Zahlen vor.

Schwacher Jahresstart für VW und Mercedes

30. April

Schwacher Jahresstart für VW und Mercedes

ste/jh Hamburg/München

Sondereffekte von etwa 1,1 Mrd. Euro haben das operative Ergebnis des Volkswagen-Konzerns im ersten Quartal um 39% auf rund 2,8 Mrd. Euro deutlich stärker als erwartet sinken lassen. Europas größter Fahrzeugbauer gab deshalb bereits am 10. April – knapp drei Wochen vor der Vorlage des Zwischenberichts am kommenden Mittwoch – vorläufige Eckzahlen bekannt. Zugleich wurden aber die Finanzziele für 2025 bestätigt. Fahrzeugauslieferungen und Umsatz stiegen im Startquartal um 1,4% bzw. rund 3%.

VW hatte zuvor bereits auf ein schwaches erstes Quartal eingestimmt. An der Börse drehte die Vorzugsaktie seit Präsentation der Eckzahlen verglichen mit dem Schlusskurs 2024 wieder ins Plus.

Negative Sondereffekte

Die negativen Sondereffekte resultieren laut dem Unternehmen aus Rückstellungen von rund 600 Mill. Euro aufgrund strengerer CO2-Grenzwerte in Europa sowie aus Belastungen von etwa 200 Mill. Euro für Restrukturierungsmaßnahmen bei Cariad. Die kriselnde Softwaretochter will bis Jahresende 1.600 oder rund 30% ihrer Stellen streichen. Zudem ergaben sich VW zufolge Rückstellungsanpassungen von 300 Mill. Euro im Zusammenhang mit dem Dieselskandal sowie nicht bezifferte Aufwendungen aus der Bewertung von im Transport befindlichen Fahrzeugen im Zusammenhang mit den ab Anfang April in den USA eingeführten Einfuhrzöllen. Bekannt sind auch schon Absatzzahlen: So legten die weltweiten Auslieferungen in den ersten drei Monaten trotz eines Rückgangs in China um gut 7% auf über 2,1 Millionen Fahrzeuge zu zu. Überproportional um fast 59% auf 216.800 erhöhten sich die Auslieferungen vollelektrischer Fahrzeuge.

Auch Mercedes-Benz veröffentlicht am 30. April den Quartalsbericht. Der Pkw-Absatz sank um 4% auf 446.300. Immerhin schwächte sich das Minus im margenstarken Top-End-Segment auf 2% ab. Dagegen fiel der Absatz in der Einstiegskategorie um 9%, was mit Modellwechseln begründet wird. Im Mittelpunkt des Interesses der Investoren steht nun die Profitabilität von Mercedes-Benz Cars.

Geringere Marge

Fürs gesamte Jahr rechnet der Vorstand in dem Segment, das Pkw und Vans für private Käufer umfasst, mit einer Umsatzrendite vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten von 6 bis 8%.  Im vergangenen Jahr war die Marge auf 8,1% von 12,6% im Jahr 2023 deutlich gefallen. 2022 hatte das Segment mit 14,6% seinen bisherigen Höhepunkt erreicht.

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