Spitzentreffen von Ministern und Notenbankern in unruhiger Zeit
21. ‒ 26. April
Spitzentreffen von Ministern und Notenbankern in unruhiger Zeit
wf Berlin
Die Frühjahrstagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank fällt in unruhige Zeiten. Der von US-Präsident Donald Trump ausgelöste Zoll- und Handelskrieg hat die Börsen abstürzen lassen und dämpft die globalen Wachstumsaussichten. Notenbankgouverneure und Finanzminister beraten in Washington die Lage der Weltwirtschaft. Mit umso mehr Spannung sind diesmal die Berichte des IWF zu erwarten, die der Fonds zur Tagung vom 21. bis 26. April in Washington vorlegt: World Economic Outlook, Global Financial Stability Report und Fiscal Monitor.
Thematische Schwerpunkte setzt der IWF unter anderem bei Demographie mit dem Aufschwung der Silver Economy und Spillover-Effekten durch Flucht und Migration, bei wirksamen Reformen im Energiesektor und Reformen von Rentensystemen sowie den Auswirkungen geopolitischer Risiken auf die Preise von Vermögenswerten und die Finanzstabilität. Ihre Auftaktrede vor der Tagung hält IWF-Chefin Kristalina Georgieva an diesem Donnerstagnachmittag europäischer Zeit.
Geplant ist am Rande der Frühjahrstagung auch wieder ein G20-Treffen der Finanzminister und Notenbankgouverneure. Diesem Kreis von Industriestaaten und Schwellenländern gehört auch Russland an. Dies hat seit dem russischen Überfall auf die Ukraine die Kommunikation in dem Gremium erschwert. Regelmäßig treffen sich auch die G7, also die Industriestaaten, ohne dies allerdings öffentlich zu machen. Bundesfinanzminister Jörg Kukies (SPD), obwohl nur noch geschäftsführend im Amt, plant mit einer Delegation zur Frühjahrstagung zu reisen. Dies ist gemessen an früheren Regierungswechseln eher ungewöhnlich. Da hatte Deutschland üblicherweise ein Staatssekretär oder Abteilungsleiter des Finanzministeriums vertreten.