Südzucker baut auf neue Strategie
kro
Donnerstag, 8.7.:
Stark zuckerhaltige Lebensmittel sind immer weniger gefragt. Gleichzeitig wächst der Bedarf an pflanzlichem Eiweiß, weil immer mehr Menschen auf Fleisch verzichten. Europas größter Zuckerproduzent Südzucker versucht sich diesem Trend anzupassen, indem das bisherige Sortiment um pflanzenbasierte proteinhaltige Produkte erweitert werden soll.
Man wolle sich von einem „großtechnischen Verarbeiter von Agrarrohstoffen“ zu einem „Partner für pflanzenbasierte Lösungen“ entwickeln, hieß es bei der Bilanzvorlage im Mai. Wie sich die neue Strategie „2026 plus“ in Zahlen niederschlagen soll, ließ Konzernchef Niels Pörksen jedoch offen. Weder machte er Angaben zu den Kosten noch zu möglichen Synergieeffekten oder zu mittel- bis langfristigen Umsatz- und Ergebnispotenzialen. Anleger reagierten hierauf verstimmt, die Aktie verlor mehr als 6 %.
Zwar erholte sich das Papier in den darauffolgenden Wochen. Doch sorgten die vorläufigen Zahlen zum ersten Geschäftsquartal Mitte Juni erneut für Enttäuschung. Trotz eines Umsatzwachstums von knapp 5 % im Vorjahresvergleich ging der operative Gewinn um fast ein Fünftel zurück. An den Jahreszielen hielt das Management wegen der Fortschritte in der Pandemiebekämpfung aber fest. Bei der vollständigen Zahlenvorlage am 8. Juli erhoffen sich Analysten hier mehr Details. Unter anderem wegen der zuletzt gestiegenen Zuckerpreise sehen sie vor allem für die zweite Geschäftsjahreshälfte Verbesserungspotenzial.