Analysten sehen Immobilien-AGs wieder positiver
ge Berlin – Das anhaltende Niedrigzinsumfeld sowie die Suche nach sicherem “Betongold” sollte auch die Aktien von Immobilien-AGs beflügeln. Sowohl auf Drei- als auch auf Zwölfmonatsfrist zeigen sich Immobilienanalysten wieder optimistischer als zuvor, ergab eine Umfrage. “Alle befragten Analysten erwarten, dass die Kurse deutscher Immobilienaktien in den kommenden zwölf Monaten steigen oder auf konstantem Niveau bleiben werden”, heißt es im jüngsten Zitelmann-Immobilienaktien-Barometer. Den größten Sprung sollten dabei die Kurse von Wohnimmobilien-AGs machen, deren Indikatorwert auf Jahressicht von 0,3 auf 0,8 Punkte schnellte. Kurzfristig ist dagegen nur eine minimale Verbesserung von 0,3 auf 0,4 Zähler zu beobachten, was Torsten Klingner, Analyst bei Warburg Research, maßgeblich auf die bevorstehende Bundestagswahl und der damit drohenden Mietpreisbremse zurückführt. Zudem dürfte das anstehende IPO der Deutschen Annington und weitere Umplatzierungen bei der LEG Immobilien viel Liquidität im Sektor absorbieren und zu Umschichtungen führen. “Auf Zwölfmonatssicht sind die Bewertungen nach der Korrektur bei den Wohn-AGs wieder zunehmend attraktiv.”Potenzial sieht Ulf van Lengerich, Analyst bei der Solventis Wertpapierhandelsbank, vor allem bei der Gagfah, KWG und LEG sowie der österreichischen Conwert. Dagegen sei das Kurspotenzial bei den beiden Berliner MDax-Werten Deutsche Wohnen und GSW wegen der ambitionierten Bewertung begrenzt. Beide Unternehmen notieren über dem NAV (Net Asset Value). Im gewerblichen Sektor empfiehlt van Lengerich DIC Asset, Hamborner und VIB.Dennoch gibt das Immobilienbarometer just bei Gewerbe-AGs auf längere Sicht leicht von 0,8 auf 0,7 Punkte nach, während die kurzfristige Sicht ein Plus von 0,5 auf 0,8 Zähler zeigt – womit auf Dreimonatssicht Gewerbeaktien doppelt so hoch bewertet werden wie Wohnimmobilien-AGs. “Es scheint, als ob die Wahlen im September für eine belastende Unsicherheit sorgen”, urteilt Helmut Kurz, Analyst beim Bankhaus Ellwanger & Geiger – und das, obwohl Immobilienaktien in Deutschland gegenüber den anderen europäischen und internationalen Märkten auch angesichts des stabilen physischen Marktes “zu weit zurückgeblieben” seien.