Bei Aktien auch 2018 "stabile Blase"

Hauck & Aufhäuser erwartet Gewinnwachstum von 8 bis 12 Prozent im kommenden Jahr

Bei Aktien auch 2018 "stabile Blase"

Burkhard Allgeier, Chief Investment Officer bei der Privatbank Hauck & Aufhäuser, geht für das kommende Jahr von einem Anstieg der Unternehmensgewinne zwischen 8 und 12 % aus. Vor diesem Hintergrund rät er unter anderem zum Kauf von BNP Paribas und Apple. Das Jahr 2018 werde an den Finanzmärkten weiterhin von einer “stabilen Blase” geprägt sein.kaz Frankfurt – Der Chief Investment Officer von Hauck & Aufhäuser, Burkhard Allgeier, prognostiziert für 2018 einen Anstieg der Gewinne von 8 bis 12 %. Im Prinzip müsse man nur in sechs Aktien anlegen, sagte Allgeier auf dem Kapitalmarkttag der Privatbank in Frankfurt: Auf der einen Seite in die Bankentitel von BNP Paribas, ING und Santander; auf der anderen Seite in die Titel der Tech-Firmen Alphabet, Apple und Microsoft. Getreu dem Motto “Short-term gain, long-term pain” (kurzfristig ein Gewinn, langfristig ein Verlust) rät er dazu, 2018 Vorsicht walten zu lassen bei Aktienanlagen. Ein Einbruch an den Märkten sei nicht in Sicht: Ein Warnzeichen hierfür wäre ein Anstieg der US-Arbeitslosigkeit drei Monate in Folge, der aber bislang ausgeblieben ist. Stattdessen werde die “stabile Blase” bei Vermögenspreisen anhalten, sagte Allgeier. Auf dem Anleihemarkt sieht der Kapitalmarktexperte die Gefahr eines anhaltenden Crowding-out, wenn die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Anleihekäufe wie geplant fortsetzt. Crowding-out bedeutet, ein staatlicher Investor verdrängt private Nachfrager. Notenbanken überfordertDie Notenbanken seien in der aktuellen Phase anhaltend niedriger Inflation “mutlos, überschätzt und teilweise auch überfordert”, kritisierte Allgeier. Anstatt die Inflation gewaltsam hochdrücken zu wollen, sei es an der Zeit anzuerkennen, dass das geldpolitische Umfeld sich geändert habe. Allgeier schlug vor, dass die Zentralbank ihr Inflationsziel auf einen Korridor zwischen 0 % und 2 % anpassen solle. In diesem Zusammenhang wäre dann allerdings etwa auch eine Neubewertung der Aktienmärkte notwendig: “Dazu wird es aber nicht kommen”, so Allgeier. Eine Zinsanhebung durch die EZB sei frühestens Ende 2018, Anfang 2019 zu erwarten.Auch Oliver Werner, Co-Investmentmanager beim Institut für Kapitalmarkt, Assetmanagement und Vermögensverwaltung (IfK), hält Aktien weiterhin für einen “unverzichtbaren Anteil im Portfolio”. Mit einer Zinsanhebung durch die EZB rechne man erst ab 2019 oder 2020. Werner geht davon aus, dass EZB-Chef Mario Draghi das Anleihenankauf-Programm bis zum Ende seiner Amtszeit am 31. Oktober 2019 auslaufen lässt, so dass für seinen Nachfolger in der Geldpolitik “alle Optionen offen” blieben.Günther Kastner, geschäftsführender Gesellschafter und CIO bei C-Quadrat Asset Management, sieht Anzeichen einer Korrektur am deutschen Aktienmarkt. “Das große Wachstum” finde weiterhin in Asien statt, erklärte er und empfiehlt generell ein Investment in Lokalwährungen etwa auch osteuropäischer Länder. Um ärmere Länder und Schwellenmärkte stärker zu fördern, betonte er, sei es vor allem wichtig, einen einfacheren Zugang zum Finanzmarkt zu ermöglichen.Immobilien als Vermögensanlage seien auch 2018 “immer noch attraktiv und gefragt”, sagte dagegen Francesca Boucard, Economist Real Estate von Swiss Life Asset Management. Aktuell rücke der Büromarkt in den Vordergrund. Veränderte Ansprüche führten zu einem neuen Kaufverhalten. Vor diesem Hintergrund und angesichts weiter steigender Mietpreise werde es 2018 zum Rosinenpicken auf dem europäischen Immobilienmarkt kommen.