Beruhigungsversuche von Erdogan fruchten nicht
wbr Frankfurt
Die türkische Lira ist am Dienstag um bis zu 4% gegenüber dem Dollar gefallen. Die Währung notierte am Abend bei 13,52 Lira pro Dollar. Ökonomen rechnen mit einem weiteren Anstieg der Inflation. Im Dezember war die Inflationsrate auf 36,1% gestiegen. Die Lira-Schwäche und eine Reihe von administrierten Preiserhöhungen unter anderem für Versorgungsleistungen dürften die Inflation weiter ankurbeln. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan versuchte unterdessen angesichts der wirtschaftlichen Turbulenzen und der Währungskrise zu beruhigen. „Wir haben das Schlimmste hinter uns gelassen“, sagte er vor Mitgliedern der regierenden AKP. Der Staatschef hatte wiederholt eine lockere Geldpolitik gefordert, und die Notenbank hatte trotz hoher Inflation den Leitzins zuletzt Mitte Dezember erneut gesenkt. Die türkische Lira verlor 2021 rund 44% an Wert.
Der Dollar weitete am Dienstag seine Gewinne gegenüber dem japanischen Yen aus und stieg um 0,7% auf 116,13 Yen pro Dollar. Das ist der höchste Stand seit Januar 2017. Die Gewinne des Dollar wurden durch einen Anstieg der Renditen von US-Staatsanleihen begünstigt.
Das britische Pfund legte weiter zu und stieg um 0,6% auf 1,351 Dollar ungeachtet der Tatsache, dass der britische Premierminister Boris Johnson bekräftigte, das Land werde „den eingeschlagenen Weg“ in Bezug auf Corona fortsetzen.
Der Euro legte um 0,2% zu. Am Abend wurde die Währung bei 1,1316 Dollar gehandelt.