Rohstoffe

Biden wirft 180 Millionen Barrel Öl auf den Markt

Um den hohen Ölpreis zu senken, lässt US-Präsident Biden so viel Öl aus der strategischen Reserve der USA auf den Markt werfen wie noch nie. Die Opec hebt derweil ihre Produktionsmenge nur wenig an.

Biden wirft 180 Millionen Barrel Öl auf den Markt

ku Frankfurt

Berichte von Nachrichtenagenturen, gemäß denen die US-Regierung die bislang größte Freigabe von Rohöl aus der strategischen Reserve der USA plant, haben den Ölpreis am Donnerstag stark gedrückt. Die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude gab um 4,4% auf 108,40 Dollar je Barrel nach. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich um 4,2% auf 103,20 Dollar.

Reuters meldet, dass die Biden-Administration rund 180 Mill. Barrel freigeben will. Anfang März hatte die US-Regierung bereits 30 Mill. Barrel auf den Markt geworfen, wobei andere Industrieländer in etwa dieselbe Menge freigaben, so dass 60 Mill. Barrel auf den Markt kamen. Die Freigabe dieser Menge hatte nicht für eine nachhaltige Senkung des Ölpreises gesorgt. Insbesondere die hohen Treibstoffpreise in den USA machen Biden innenpolitisch zu schaffen, zumal in November Kongresswahlen anstehen. Die strategische Ölreserve der USA gibt es seit rund 50 Jahren, in dieser Zeit hat es noch keine derart große Freigabe von Beständen gegeben.

Die jetzt geplanten 180 Mill. Barrel entsprechen etwa der weltweiten Ölnachfrage von zwei Tagen. Zum Vergleich: Die russischen Ölexporte, die die Biden-Administration gerne völlig unterbinden würde, machen etwa 4 bis 5 Mill. Barrel pro Tag (bpd) aus. Derweil ist das Kartell Opec plus unter der Führung von Saudi-Arabien und Russland der Biden-Administration nicht entgegengekommen. Beschlossen wurde am Donnerstag lediglich eine Ausweitung der Produktionsmenge des Kartells um 432000 bpd.