Bondakteure blicken auf Aktionen der Bank of England
kjo Frankfurt
Der Kriseneinsatz der Bank of England (BoE) am Rentenmarkt hat zur Wochenmitte für Gesprächsstoff unter den Bondakteuren gesorgt. Die britische Zentralbank trat Spekulationen über einen längeren Kriseneinsatz am Anleihemarkt entgegen. „Wie die Notenbank von Anfang an klargestellt hat, werden ihre vorübergehenden und gezielten Käufe von Anleihen am 14. Oktober enden“, erklärte ein Sprecher der BoE. Er verwies darauf, dass Notenbankchef Andrew Bailey diese Position am Dienstag bestätigt habe. Diese Haltung sei im Kontakt mit den Banken auf höchster Ebene „absolut deutlich“ gemacht worden. In Medienberichten hieß es zuvor, dass die BoE den Kreditgebern signalisiert habe, dass sie zu einer Verlängerung ihres Notkaufprogramms für Anleihen bereitstehe.
Nach dem Dementi der Notenbank stiegen die Kapitalkosten des Staates am Markt: Die 20- und 30-jährigen Schuldtitel rentierten zeitweise wieder über der Marke von 5% und erreichten damit ihre Höchststände von Ende September, als Premierministerin Liz Truss mit ihren Plänen für schuldenfinanzierte Steuersenkungen Turbulenzen an den Anleihemärkten ausgelöst hatte.
Die zehnjährige Gilt-Rendite kletterte im Verlauf bis auf das Tageshoch von 4,63%, nachdem sie am Vortag noch bei 4,44% gelegen hatte. Auf den günstigeren Kursniveaus setzten allerdings erneut Käufe ein, so dass die Rendite am Nachmittag wieder zurückkam und im späten europäischen Handel dann bei 4,49% lag.