Brent auf Siebenjahreshoch
ku Frankfurt
Die zunehmenden geopolitische Spannungen sowie ein knappes Angebot haben den Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude am Freitag auf den höchsten Stand seit sieben Jahren getrieben. Die Notierung erreichte in der Spitze 93,70 Dollar je Barrel. Am Abend war die Sorte dann für 93,43 Dollar zu haben, ein Anstieg von 2,6% gegenüber Vortag. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um 2,6% auf 92,61 Dollar. Aktuell hat sich als ein weiterer preistreibender Faktor ein Wintersturm im Süden der USA hinzugesellt, so dass nun befürchtet wird, dass es zu wetterbedingten Produktionsausfällen im Permian Basin, dem Zentrum der amerikanischen Schieferölindustrie, kommt.
Derweil gehen immer mehr Analysten davon aus, dass der Ölpreis bis auf 100 Dollar je Barrel oder sogar darüber hinaus steigen könnte. Die Analysten der DZ Bank halten sogar kurzfristig einen Anstieg auf 120 Dollar für das Barrel Brent für möglich, wenn es zu einer weiteren Eskalation im Ukraine-Konflikt kommt. Sie betonen, es sei nun notwendig, in Ölpreisprognosen eine geopolitische Risikoprämie zu berücksichtigen.
Die hohen Energiepreise sowie die Perspektive, dass die Europäische Zentralbank (EZB) früher als bislang erwartet an der Zinsschraube dreht, haben vor dem Wochenende für deutliche Verluste an den Aktienmärkten gesorgt. Dazu trug auch bei, dass die amerikanischen Arbeitsmarktdaten überraschen positiv ausgefallen sind, was der US-Notenbank den Spielraum für weitere Zinserhöhungen zur Inflationsbekämpfung gibt. Der Dax gab im Tagesverlauf bis fast 15000 Punkte nach. Sein Tagestief lag bei 15060 Zählern. Den Handel beendete er mit einem deutlichen Minus von 1,8% auf 15100 Punkten. Der Euro Stoxx50 ermäßigte sich um 1,4% auf 4083 Zähler.
Im frühen Handel an der Wall Street verzeichnete Snap, der Betreiber der App Snapchat, einen Kursanstieg von rund 46%, nachdem das Unternehmen die Anleger mit dem ersten Ausweis eines Quartalsgewinns überrascht hatte. Am Vortag war die Aktie noch um 24% eingebrochen, als Meta Platforms von einem deutlich nachlassenden Wachstum berichtet hatte.