Rohstoffe

Brent-Ölpreis fällt unter Marke von 100 Dollar

Der Brent-Ölpreis ist am Montag unter die Marke von 100 Dollar gefallen. Palladium verteuerte sich zeitweise deutlich, nachdem die Börse LME den Handel mit russischem Metall untersagte.

Brent-Ölpreis fällt unter Marke von 100 Dollar

ku Frankfurt

Der Brent-Ölpreis ist zu Wochenbeginn deutlich gesunken und unter die Marke von 100 Dollar je Barrel gefallen. Am Abend notierte die Sorte mit einem Minus von 3,8% bei 98,91 Dollar. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate verbilligte sich um 4% auf 94,31 Dollar. Marktteilnehmer betonten, es gebe Sorgen am Markt wegen der Nachfrageentwicklung, wobei nun von einem deutlich ausgeweiteten Angebot ausgegangen wird. Sie verwiesen auf die Entscheidung der US-Regierung und verbündeter Länder, große Mengen aus den strategischen Reserven auf den Markt zu werfen. Diese sollen 180 Mill. Barrel für die USA und 60 Mill. Barrel für die anderen Länder betragen. Nach Berechnungen der Analysten von J.P. Morgan entspricht dies einer Erhöhung des Angebots um 1,3 Mill. Barrel pro Tag (bpd). Damit werde der Ausfall von 1 Mill. bpd an russischem Öl mehr als ausgeglichen.

Zudem wird befürchtet, dass es in China noch weitere Lockdowns geben könnte. Derzeit befindet sich mit Schanghai eine Stadt von 26 Millionen Einwohnern im Lockdown. Die chinesische Regierung vertritt weiterhin eine Politik der „Nulltoleranz“ im Fall von lokalen Ausbrüchen von Covid-19. Daher gibt es Befürchtungen, dass die Konjunktur in China unter der neuen Pandemiewelle leiden könnte.

Die Entscheidung der London Metal Exchange (LME), keinen Handel mit neuem russischen Palladium und Platin mehr zuzulassen, hat am Montag zunächst für einen deutlichen Anstieg des Palladiumpreises gesorgt. Die Notierung kletterte um bis zu 5%. Am Abend sorgten jedoch Gewinnmitnahmen dafür, dass der Palladiumpreis mit 2423,63 Dollar je Feinunze in etwa wieder auf das Niveau der vorhergehenden Sitzung zurückging.

Markt unterversorgt

Analysten merkten dazu an, es gebe nun Sorgen, dass der Palladiummarkt deutlich unterversorgt sein könnte. Der Palladiumpreis war am 7. März auf ein Allzeithoch von 3440,76 Dollar gestiegen, nachdem Marktteilnehmer befürchteten, dass das russische Palladium dem Weltmarkt entzogen werden könnte. Das Edelmetall ist ein wichtiger Bestandteil von Katalysatoren von Automobilen mit Benzinmotor.