Rohstoffe

Brent-Ölpreis klettert über 86 Dollar

Der Brent-Ölpreis ist am Montag auf den höchsten Stand seit drei Jahren geklettert. Gestützt wird der Preis unter anderem durch spekulative Mittel, die in den Markt fließen.

Brent-Ölpreis klettert über 86 Dollar

ku Frankfurt

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude ist am Montag auf den höchsten Stand seit drei Jahren geklettert. Die Notierung erreichte in der Spitze 86,50 Dollar je Barrel. So teuer war Brent-Öl zuletzt im Oktober 2018. Am Abend wurde die Sorte dann zu 86,40 Dollar gehandelt, ein Anstieg gegenüber der vorherigen Sitzung um 1%. US-Leichtöl­ der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um 1,5% auf 85,02 Dollar.

Damit spiegelt der Ölpreis weiterhin die neue Energiekrise wider. Die Analysten der US-Bank Goldman Sachs gehen derweil von einem weiteren Anstieg aus. Sie halten es nun für möglich, dass der Brent-Ölpreis über ihr Jahresendziel von 90 Dollar steigt. Sie verweisen dazu auf die Nachfrage aus Asien, die sich nach dem Abklingen der neuen Pandemiewelle der Delta-Variante des Coronavirus weiter erholen werde, so dass der weltweite Verbrauch wieder 100 Mill. Barrel pro Tag (bpd) erreichen könnte. Allerdings betonen sie, dass es sich bei dieser Einschätzung nicht um ihr Basisszenario handelt. Mit Blick auf die gegenwärtige Planung des Kartells Opec plus, die Förderung jeden Monat um 400000 bpd anzuheben, erfordere es einen Ölpreis von 110 Dollar je Barrel, um die Nachfrage so zu dämpfen, dass es einen Ausgleich von Angebot und Nachfrage gebe. Zur Lage in China betonen die Analysten, die Ölnachfrage sei trotz der jüngsten Engpässe im Stromnetz und der damit verbundenen Dämpfung industrieller Aktivitäten gut unterstützt, da auf Diesel-Generatoren zur Stromproduktion gesetzt werde.

Derweil nehmen die spekulativen Aktivitäten am Ölmarkt zu. In der Woche per 19. Oktober wurden in den USA zusätzliche Netto-Long-Positionen spekulativer Investoren im Volumen von 10 Mill. Barrel Rohöl eingegangen. In den vergangenen acht Wochen sind Mittel für ein Äquivalent von 188 Mill. Barrel in den Markt geflossen.

Der Kupferpreis hat an der London Metal Exchange (LME) um 1,9% auf 9888 Dollar je Tonne zugelegt. Die Bestände an Kupfer in den Lagerhäusern der LME befinden sich derzeit auf dem niedrigsten Stand seit dem 22. Juni. Auch in dieses Metall fließen umfangreiche spekulative Gelder. Die Netto-Long-Positionen an der amerikanischen Börse Comex sind mit 54030 Kontrakten so hoch wie seit dem 11. Mai nicht mehr.